Kategorie: Gesundheitsprobleme

Rosso im Jahr 2022

roter kater

Das ist das erste Foto meines roten Rackers im neuen Jahr. Einer seiner Lieblingswinterplätze: auf meinem Schreibtisch bei schräg stehender Sonne. Da kriegt Herr Rosso ein schön warmes Bäuchlein.

Vor drei Wochen hat er wieder einen schlimmen Hustenanfall gehabt. Kurzentschlossen bin ich dass am nächsten Tag zu Tierarzt gefahren – zu einem von fünfen. Bei dem waren wir vor eineinhalb Jahren, und bei dem schließt sich – momentan – der Kreis. Denn ich war auch bei der Tierheilpraktikerin, was mich mal wieder 200 Euro gekostet, aber leider nichts gebracht hat.

Also Tierarzt (sh. oben). Der untersuchte ihn und meinte, ein Fremdkörper sei vermutlich nicht der Grund für den Husten. Der Hals sei aber empfindlich (ja, das ist er seit eineinhalb Jahren), und es sei gut, wenn der sich nun mal beruhigen würde.

Er empfahl mir deshalb, Cortison zu inhalieren. Kleine Dosen.

Von Cortison hat der andere Tierarzt auch schon mal gesprochen, denn er meinte, wenn der Husten schlimmer würde, bliebe wohl nichts anderes übrig … als hin und wieder mal eine kleine Dosis zu geben.

Nun inhaliert Rosso seit 22. Dezember 0,2 ml Cortison – in 2 ml Inhalationslösung mit Natriumchlorid.
In den den ersten drei Tagen dreimal täglich, dann jeden zweiten Tag, dann jeden dritten Tag – solange, mit die insgesamt 5 ml Cortison aufgebraucht sind. Cortison inhalieren soll so gut wie keine Nebenwirkungen haben und an Ort und Stelle – also im Hals – wirken. Hoffen wir das mal!

Seit Beginn der Behandlung hat Rosss nun nicht mehr gehustet, und ich schicke ein Stoßgebet gen Himmel, dass sein Hals sich endlich beruhigt hat und er nun nicht mehr husten muss. Denn das sieht jedes Mal furchtbar aus und hört sich auch genauso an …

Rosso und sein Husten

katzenkorb

Seit über einem Jahr hustet Rosso. Anfangs dachte die Tierärztin, die Ursache seien Lungenwürmer. Also machte Rosso eine Wurmkur. Es wurde aber nicht besser.

Dann wurde seine Lunge geröngt, um zu schauen, ob er vielleicht felines Asthma hat. Hatte er nicht, hustete aber trotzdem weiter.

Dann wurde im Dezember ein Stückchen eines Grashalmes in seinem Rachen entdeckt und entfernt. Der Husten wurde weniger, ging aber nicht weg.

Ich habe ihn nochmals untersuchen lassen (insgesamt habe ich in den vergangenen 14 Monaten über 3.000 Euro Tierarztbesuche und Untersuchungen bezahlt), es wurde nochmals eine Endoskopie gemacht – ohne Ergebnis.

Da ich eine aufmerksame Beobachterin bin, habe ich dann festgestellt, wenn Rosso sich in meinen Strickkorb setzt, dessen Inhalt aus ziemlich alter und staubiger Wolle besteht, hustet er spontan. Diagnose der Tierärzte (ich habe zwei – eine Haustierärztin, ohne Röntgenapparat und ohne Endoskopiegerät, und ein kleine Tierklinik, deren Chef ein sehr erfahrener Tierarzt ist, den ich schon sehr lang kenne): Hausstauballergie und/oder Milbenallergie. Es gibt keinen Haushalt ohne Milben … da kann man noch so reinlich sein.

Im Laufe der Monate habe ich das mit dem Wollkorb verifiziert. Kaum sitzt Rosso in den Korb (den ich mittlerweile versteckt habe), hustet er. Es ist also eindeutig, dass sein Husten allergisch ist.

Tun kann man dagegen kaum etwas. Auf Cortison verzichte ich, zumal Rosso auch nicht oft hustet.

Was wir mittlerweile machen: Wir inhalieren – mit Salbeitee. Ich setze Rosso in sein Körbchen, wo er auch brav hocken bleibt, dann fülle Tee in das Inhalatorgefäß (habe mir extra für Rosso ein Inhalationsgerät gekauft) und halte Rosso das Mundstück vors Näschen.

Auf diese Weise inhaliert Rosso täglich 15 Minuten.

Seit die Heizung an und die Luft trockener ist, inhalieren wir mittlerweile zweimal täglich.

Außerdem führe ich eine Excell-Liste, in der ich genau aufschreibe, wann und unter welchen Umständen mein kleiner Rotbär hustet.

Bleibt nun zu hoffen, dass der Husten nicht stärker wird und sich zu felinem Asthma ausweitet!

Der hoffentlich letzte Tierarztbesuch in dieser Angelegenheit

Das vergangene halbe Jahr war wirklich Stress pur. Erst der Lärm und Dreck mit den Dachdeckerarbeiten im Juli – wo mein armes Rosinchen von morgens bis abends Schutz im dunklen Badezimmer und dort in der Badewanne suchte.

Dann die plötzliche Husterei, die erfolglose Endoskopie, zwei Entwurmungsphasen und Ende Dezember 2020 dann endlich der Fund in Rossos Rachen: ein Stück Grashalm.

Danach hoffte ich, dass nun endlich Ruhe eingekehrt sei. Falsch gehofft, denn Rosso hatte offensichtlich weiter Halsprobleme. Er schluckte sehr häufig und schluckte danach jedes Mal trocken. Zwischendurch hüstelte und würgte er auch. Also ich Anfang letzte Woche wieder zum Tierarzt. Zu Dr. Meier in Dießen, der Tierarzt, den ich am längsten kenne. Ein erfahrener und tierlieber Mann.

Er untersuchte Rosso, stellte Druckempfindlichkeit am Hals fest, wollte aber keine dritte Endoskopie durchführen, sondern es erstmal mit schleimabschwellenden Mitteln versuchen. Er meinte nämlich, dass die vielen Monate, in denen der Grashalm sich in Rossos Rachen eingenistet hatte, langfristige Folgen verursacht haben könnte. Er wollte die ehemals entzündeten Stellen sich in aller Seelenruhe erholen lassen.

Also gut. So verpasste ich Rosso jeden Tag eine Spritze mit dem schleimabschwellenden Medikament, außerdem bekam er noch eine weitere homöopathische Medizin, die die Heilung unterstützen sollte. Zudem verabreichte ich ihm noch zweimal täglich ein homöopatisches Beruhigungsmittel, denn aufgrund meiner Erzählungen bezüglich Dacharbeiten und Rossos Rettung vom Dach durch die Feuerwehr vermutete der Tierarzt traumatische Erlebnisse, die den kleinen Kerl seelisch vermutlich noch massiv belasten. Ich gab ihm Recht, denn Rosso saß oft einfach nur so da und stierte minutenlang ins Leere. Wo war mein fröhlicher, gut gelaunter und munterer Rotling abgeblieben?

In den vergangenen zehn Tagen beobachtete ich mein Rosinchen natürlich mit Argusaugen, nahm jede Regung wahr und stellte fest, dass er nach wie häufig schmatzte und schluckte. Dann kam vor ein paar Tagen noch eine Mischung aus geräuschlosem Husten und Würgen dazu. Es blieb also nichts anderes übrig: Rosso musste erneute endoskopisch untersucht werden. Vielleicht steckte ja noch ein Rest des Grashalms in seinem Rachen.

Heute früh um halbneun war ich mit meinem Kater in Dießen, eine Stunde später lag er in Narkose und wurde endoskopisch untersucht. Ich durfte bei der Untersuchung anwesend sein. Interessantes Erlebnis …

Ergebnis: In Rossos Hals und Rachen ist alles in Ordnung. Warum er so oft schmatzt und schluckt, ist Dr. Meier ein Rätsel. Auf alle Fälle kann es keine organische Ursache dafür erkennen. Der Tierarzt vermutet aufgrund der langen Verweildauer des Grashalms eine hohe Sensibilität in der Atemwegsgegend, und Rosso bekommt nun noch weitere zwei Wochen jeden Tag das schleimberuhigende Mittel von mir gespritzt. (Spritzen kann ich gut – hab ich vor vielen Jahren mal gelernt. Ist ganz einfach.)

Auf alle Fälle war es – für mein Gemüt – sehr gut, dass ich den kleinen Racker heute nochmals habe untersuchen lassen. Denn zu wissen, dass körperlich alles in Ordnung ist, ist deutlich besser als irgendwelche diffusen Vermutungen, dass in Hals und Rachen irgendetwas nicht stimmen könnte.

Ich werde meinen roten Liebling in der nächsten Zeit zwar nach wie vor im Auge behalten, aber ihn nicht mehr mit bangen Gefühlen argwöhnisch beäugen, sondern ihn liebevoll beruhigen, sein Köpfchen streicheln und sein weiches Bäuchlein kraulen – und sehr viel mit ihm schmusen. Das kann bestimmt nicht schaden …

PS: Jetzt liegt das Rosinchen im Katzenkorb, denn er ist aufgrund der Narkose noch ziemlich wackelig auf den Beinen. Apropos Beine: Ich werde jetzt eine Runde joggen gehen … bei Schneetreiben.

Ende der Odyssee?

Über Rossos Husten und dem Versuch, der Ursache dafür auf den Grund zu gehen, habe ich schon berichtet. Zuerst am 31. August, nachdem mein Rotling eine Endoskopie über sich ergehen lassen musste – denn ich vermutete als Ursache für den Husten einen Fremdkörper in seinem Rachen. Mit den Symptomen bei so einem Problem kenne ich mich leider aus, weil Moritz, der seit zwei Jahren im Katzenhimmel ist, ein Heuschreckenbein im Rachen stecken hatte.

Nach der Endoskopie, bei der der Tierarzt keinen Fremdkörper im Rachen gefunden, sondern nur eine Halsentzündung diagnostiziert hatte, hustete Rosso weiter und meine Haustierärztin vermutete Lungenwürmer. Alle Symptome sprachen für einen Lungenwürmer-Befall, also bekam Rosso eine vierwöchige Wurmkur verpasst.

Trotzdem hustete er weiter, und die Haustierärztin meinte, es könne auch “felines Asthma” dahinterstecken und schickte mich mit Rosso zum Röntgen. Dabei wurden tatsächlich Veränderungen in der Lunge festgestellt, die aber nicht auf felines Asthma, sondern auf Lungenwürmer hindeuteten. Vielleicht waren die Biester nicht alle vernichtet, also nochmal eine Wurmkur. Außerdem stellte die Ärztin bei der Untersuchung auch eine Empfindlichkeit an Rossos Hals fest – was auf eine Entzündung schließen ließ. Rosso bekam ein Antibiotikum gespritzt.

Der Husten wurde zwar geringer, ging aber nicht ganz weg. Ich war ratlos, meine Haustierärztin auch. Ein äußerst unbefriedigender Zustand, der mein Gemüt massiv belastete. Denn ich merkte, dass Rosso, dessen Verhalten ich äußerst aufmerksam beobachete, nicht fit war. Und ist die Katze nicht gesund, sorgt sich der Mensch …

Vor zwei Wochen nun streckte er beim Fressen immer wieder den Kopf nach vorn, außerdem schluckte und schmatzte er ständig – da stimmte definitiv was nicht. Irgendwas in seinem Hals/Rachen war nicht in Ordnung – ich rief meine Haustierärztin an, und die schickte uns in die Tierklinik.

In der Tierklinik Weilheim wurde Rosso zwar untersucht und erneut geröntgt – die Lunge war nach wie vor etwas verändert, was eher auf Bakterien als auf felines Asthma hinwies. Eine Endoskopie konnte aber nicht gemacht werden, weil der Narkosearzt nicht anwesend war. Ich bekam einen Termin zur Endoskopie für den 5. Januar 2021. Drei Wochen warten!!!

Wieder Zuhause streckte Rosso beim Fressen erneut den Kopf vor und gab merkwürdige Würgelaute von sich – ich rief in der Tierklinik an und bat dringend (!) um einen Termin für die Endoskopie – noch vor Weihnachten. Die Mitarbeiterin am Telefon sprach mit der Tierärztin und meinte dann, ich solle Rosso bringen, ihn über Nacht da lassen – dann würde man am nächsten Vormittag oder tagsüber irgendwann die Endoskopie dazwischenschieben.

Also steckte ich Rosso wieder in den Korb und fuhr zum zweiten Mal an diesem Tag nach Weilheim.

Am nächsten Tag um die Mittagszeit rief ich in der Tierklinik an – die Endoskopie sei für den frühen Nachmittag anberaumt, sagte man mir, ich solle um 17.00 Uhr nochmals anrufen. Mir war sehr bang ums Herz.

Um 16.00 Uhr klingelte das Telefon. Die untersuchende Ärztin der Tierklinik war am Apparat. Sie hätte einen Fremdkörper in Rossos Rachen entdeckt und entfernt. Ein ungefähr 2 cm langes Stück eines Grashalmes hatte sich im Rachen eingenistet und eine Entzündung im Hals verursacht. (Grashalme können beim Rauswürgen aus dem Magen in der Rachenfalte steckenbleiben.)

Mir fiel ein Stein vom Herzen, und erleichtert fuhr ich nach Weilheim, um meinen roten Racker abzuholen. Nicht nur ich war erleichtert, sondern auch Rosso. Er war sichtlich froh mich zu sehen, denn auf der Heimfahrt lag er nicht – wie normalerweise – flach und reglos im Körbchen, sondern hockte direkt am Gitter und streckte dauernd sein Pfötchen durch die Stäbe um nach mir zu grabschen. Vermutlich hatte er gedacht, ich hätte ihn für alle Zeiten “abgeschoben” und freute sich nun riesig, wieder bei mir zu sein. Da freuten sich also schon zwei …

Heute, genau eine Woche später, geht es Rosso besser. In den ersten Tagen nach der Endoskopie und der kleinen OP war er etwas lethargisch, was meine Haustierärztin auf das nach der OP verabreichte Langzeitantibiotikum (gegen die Entzündung im Hals) schob. Und in der Tat, Rosso ist wieder munter und schluckt und schmatzt auch kaum noch. Seine Halsprobleme wurden mit der Entfernung des Grashalms wohl beseitigt.

Nun hoffe ich sehr, dass Rossos Tierarzt-Odyssee endlich beendet und der kleine Kerl wieder fit ist. Dass der Tierarzt bei der ersten Untersuchung den Grashalm übersehen hat, nehme ich ihm sehr übel. Rosso hat fünf Monate (!) unter dem Fremdkörper und der daraus resultierenden Halsentzündung gelitten – von dem Stress (Rosso hat schreckliche Angst vor Autofahrten und fremden Menschen) und den immensen Kosten für die vielen Arztbesuche mal ganz abgesehen.

Wie froh bin ich, dass ich auf eine Untersuchung vor Weihnachten gedrungen habe … denn mit dem Grashalm in Rossos Rachen, der Halsentzündung und den Veränderungen in der Lunge (die Ärztin in der Tierklinik sieht einen deutlichen Zusammenhang zu der Entzündung), wären das keine fröhlichen Weihnachtstage geworden …

Miri, das 3-Beinchen

Heute bekam ich Post von Margrit aus der Schweiz. Sie hat einen kleinen Erlebnisbericht geschickt, denn vor ein paar Monaten musste bei ihrem geliebten Kätzchen Miri ein Beinchen amputiert werden. Dass eine Katze aber auch prima mit nur drei Beinen leben kann, zeigt Margrits Bericht:


Weihnachten 2018 spürte ich einen nussgrossen Knoten an Miris linkem Vorderbein, unserer 6-jährigen Glückskatze. Bei der nächsten Schmuserunde fand ich den Knoten nicht mehr. Es dauerte ein paar Tage, bis ich den Knoten sicher lokalisieren konnte.

Im Februar 2019 wurde der Knoten so gut es ging entfernt. Der Tumor war mit dem Muskel verwachsen und konnte nicht ganz entfernt werden. Das Gewebe wurde eingeschickt und untersucht. Es war ein Fibrosarkon und sehr bösartig. Es war aber ein lokaler Tumor, das heisst, er bildet normalerweise keine Metastasen.

Leider stellte ich nach ein paar Monaten fest, dass das Kerlchen wieder wuchs und langsam grösser wurde. Im Februar 2020 wurde nochmal eine Biopsie gemacht, um den Tumor genau zu untersuchen und eine Therapie herauszufinden. Das Ergebnis war niederschmetternd für uns: Es gibt keine Heilung, das einzige Mögliche war, das Beinchen zu amputieren.

Wir hörten immer wieder, dass Hunde und Katzen sehr gut mit 3 Beinen zurecht kommen. Auch im Internet fand ich solche Berichte. OK,, körperlich sollte das für die fitte Katze kein grosses Problem sein, aber psychisch? Dazu muss man wissen, dass Miri total aggressiv war als ich sie fand und alles und jeden angriff. Ich fütterte sie auf dem Spielplatz an, indem ich bei ihr sass und ruhig mit ihr sprach. Langsam fasste sie Vertrauen, zog bei uns ein und wurde eine richtige Schmusekatze mir gegenüber. Ich bin ihre grosse Liebe. Ich hatte Angst, dass wir wieder von vorne anfangen müssen. Was ich einmal schaffte, schaffe ich auch noch ein zweites Mal, davon war ich überzeugt.

Wir planten weiter. Es wurde ein CT gemacht um sicher zu sein, dass keine Metastasen vorhanden sind. Alles gut, und wir machten einen OP-Termin.

Am 23. April 2020 wurde der Kleinen das Beinchen amputiert. Drei Tage später konnte ich sie mit vielen Schmerzmittel im Gepäck abholen.

3 Tage nach der OP

Sie war kaum aus der Box da futterte sie schon eine ganze Portion. Wir hatten sie im Schlafzimmer einquartiert. Unter dem Dachfenster steht ein ca. 80 cm hohes Regal. Beim ersten Versuch, da raufzuspringen, stürzte sie ab. Damit sie aufs Bett kam, hatten wir eine Treppe aus einer Schachtel und einem dicken Kissen gebaut. Da kletterte sie rauf und sah bald, dass sie von da über den Nachttisch auf das Regal kam. So konnte sie aus dem Fenster schauen. Zwei Stunden später, schaffte sie es schon, auf das Regal zu springen. Natürlich musste sie sich immer mal wieder ausruhen.

So kann Miri natürlich keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Wenn das Fell nachgewachsen ist, sieht man davon ja nichts mehr.

Sie erholte sich sehr gut. Schon am nächsten Tag flitzte sie an mir vorbei, als ich die Türe öffnete, und rannte drei Treppen runter zur Katzenklappe. Die war zum Glück auf Eingang gestellt (wir haben noch Schnurrli, und der musste seinen Eingang haben; wenn er raus wollte, spielten wir Portier.) Vor der Klappe holte ich die Kleine dann ab. Sie war über ihre Flucht so erschrocken, dass sie danach keinen Fluchtversuch mehr startete.

Erleichtert bin ich, dass sie immer noch die gleiche Schmusekatze ist. Ihrer Seele hat die OP gar nicht geschadet.

Eine Woche nach der Operation schrie sie in der Nacht immer mal wieder. Gegen Morgen beruhigte sie sich und wir beschlossen, mal abzuwarten. Gegen Mittag ging die Schreierei wieder los. Super, es war Donnerstag und am Nachtmittag war die Tierarztpraxis geschlossen. Ich rief trotzdem an und konnte die Kleine über Mittag abliefern. Miri hatte Phantomschmerzen. Mit Morphium wurde sie erst mal schmerzfrei gemacht und dann auf ein neues Medikament eingestellt.

Elf Tage nach der Operation wurden die Klammern entfernt und ich durfte unser Kätzchen wieder nach Hause holen.

2 Wochen nach OP – das sieht doch schon ganz passabel aus

Mit dem neuen Medikament kam sie gut zurecht. Sie bekam ihren geliebten Freigang wieder und hoppelte erst noch wacklig, bald aber ganz sicher durch die Gegend.

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Langsam gehen scheint anstrengend zu sein, und nach längeren Strecken muss sie erst mal ausruhen. Rennen geht sehr gut, da sieht man gar nicht, dass sie nur drei Beine hat.

Leute mit Katze oder Hund sehen sofort, dass ein Beinchen fehlt. Tierlose Leute fragen: «Ist sie verletzt, sie läuft so komisch …, sie realisieren gar nicht dass da ein 3-Beinchen unterwegs ist.

Drei Wochen nach der Operation brachte sie ihre erste Maus nach Hause. Dann ging es Schlag auf Schlag mit den Nagern. Wir wurden gut versorgt.

Wenn man Miri von der rechten Seite sieht, merkt man gar nicht, dass ein Beinchen fehlt

Fünf Wochen nach der Operation hatten wir unser fröhliches Kätzchen wieder. Sie macht wieder alles wie vorher. Sie ist allerdings vorsichtiger geworden und nicht mehr gar so eine Draufgängerin. Was ich gut finde, denn vorher lebte sie teilweise gefährlich.

Ich bewundere diese kleine, tapfere, starke Schmusekatze. Sie meistert ihr Leben vorbildlich.

Gut drei Monate nach der Operation versuchten wir es ohne das Schmerzmedikament. Nach einer Woche kamen die Phantomschmerzen wieder. Also bekam sie das Medikament weiterhin. Laut Tierärztin können wir nur von Zeit zu Zeit ausprobieren, ob sie das Schmerzmittel noch braucht. Inzwischen bekommt sie seit drei Wochen nichts mehr und bis heute blieb sie ohne Schmerzen. Wir hoffen, dass das jetzt so bleibt.

14. Oktober 2020 maggi/Margrit Koch


Danke für diesen Bericht, liebe Margrit. Und deiner kleinen Miri wünsche ich von Herzen alles Liebe und Gute! Renate

Rosso hustet!

Nach dem Besuch von zwei Tierärzten ging es Rosso nicht besser, denn er hustete trotzdem immer wieder mal. Nicht oft, aber trotzdem …

Also habe ich meine bewährte Haustierärztin angerufen, ihr die Siatuation geschildert, und ihre spontane Reaktion war: Lungenwürmer!

Ich habe gegoogelt und stellte fest, dass Rosso tatsächlich Symptome von Lungenwürmer-Befall zeigt: Trockener Husten und leichter Augenausfluss. Sein Appetit war erfreulicherweise ungebrochen, und lethargisch war er Gott sei Dank auch nicht …

Rosso wurde entwurmt (mit 3 wöchentlichen Wiederholungen, denn den Biestern den Garaus zu machen, geht nicht von heute auf morgen).

Außerdem bekommt er seit 2 Wochen Tabletten, um sein Immunsystem wieder auf Vordermann zu bringen. Der Stress und die Lungenwürmer und obendrauf vermutlich noch eine Allergie gegen Hausstaub und Milben haben die Immunabwehr von Rosso arg strapaziert.

Nun hustet er deutlich weniger – einmal die Woche, zumindest, soweit ich es mitkriege – er kann ja auch außer meiner Hörweite husten.

Und wir inhalieren!

Das haben alle drei Ärzte empfohlen. Ich habe es einmal mit Salbeitee-Dampf versucht und ein Schälchen direkt vor Rossos Korb gestellt und mit Handtüchern abgedeckt.

Aber das kann man vergessen! Erstens kriegt er im Korb unter 3 Handtüchern kaum noch Luft. Zweitens gelangt vermutlich nur ein kleiner Teil des Salbei-Dampfes in Rossos Näschen. Also habe ich ein Inhalationsgerät gekauft.

Als ich es das erste Mal eingeschaltet habe, raste Rosso wie von der Tarantel gestochen davon. Also musste ich es im Korb versuchen und bugsierte den roten Liebling mit größter Kraftanstregnung in den Korb – er hasst den Korb!

Dann habe ich das Gitter am Korb verschlossen und den Inhalator eingeschaltet. Rosso raste mehrmals völlig entsetzt im Kreis – im Korb.

Doch dann – wie von Zauberhand – setzte er sich hin, und ich steckte das Inhalatinsröhrchen durch das Gitter, der feine Dampf schwebte nach innen – in Rossos Näschen. Und er ließ es geschehen! Völlig ruhig und gelassen saß er da und schaute mich mit großen Augen an. Derweil brummte das Inhalationsgerät, aber der sonore Brummton störte meinen Liebliing nicht mehr.

Nach 5 Minuten entfernte ich das Gitter – Rosso machte nicht den geringsten Versuch, nach draußen abzuhauen, sondern blieb ganz ruhig sitzen. Dann hielt ich das Röhrchen direkt vor sein Näschen. Er ließ es geschehen.

Nach 10 Minuten schaltete ich das Gerät wieder aus – und Rosso blieb seelenruhig noch ein paar Minuten im Korb sitzen. Dann schob er sich gaaanz langsam aus dem Korb und tippelte davon.

Und dann passierte etwas, das ich bis heute nicht fassen kann. Rosso, der wie gesagt den Korb hasste, saß eine Stunde später wieder drin. Wollt er etwa inhalieren?

Ich schaltete das Inhalationsgerät an und hielt ihm das Inhalatorröhrchen vor die Nase. Das gefiel ihm. Also inhalierten wir nochmal 10 Minuten.

Und dann die nächste Überraschung. Als ich ihn später am Abend suchte – im Schlafzimmer nach ihm schaute, unters Sofa und aufs Dach schaute, ihn aber nicht fand, entdeckte ich ihn schließlich in meinem Arbeitszimmer – im Korb! Dort hatte er sich gemütlich eingeringelt.

Seither ist der bislang verhasste Katzenkorb sein Lieblingsplatz.

Der Stress geht weiter

Rosso lag nach wie vor jeden Wochentag von morgens halbacht bis abends sechs Uhr in der Badewanne. Mittlerweile wartete er gar nicht mehr auf die ersten Geräusche – seine innere Uhr leitete ihn eine halbe Stunde bevor die Handerker auftauchten schon ins Bad.

Köpfchen oder Bäuchlein kraulen auf meinem Schreibtisch war nur noch am Wochenende möglich. Deshalb ging ich mindestens einmal pro Stunde ins Bad, um mein Rosinchen zu streicheln, ihm gut zuzureden und immer wieder zu versichern, dass der Stress bald ein Ende hat.

Er glaubte mir nicht.

Dafür sprang er jeden Abend auf die Brüstung, um nach den Neuigkeiten auf dem Dach zu schauen.

Geheuer war ihm das alles nicht, und seine Erkundungsausflüge dauerten nur kurz. Dann hüpfte er wieder vom Dach und tippelte in die Wohnung – dort fühlte er sich sicherer als auf dem sich täglich verändernden Dach mit den stets neuen Gerüchen. Katzen mögen keine Veränderungen!

Am Wochenende dann konnte er sich erholen, und das machte er gern auf dem Terrassentisch.

Beim Einbau der neuen Dachfenster hatte ein Handwerker die Rigipsplatte beim Dachfenster aufgesägt – ohne Staubsauger! Kein Mensch kann sich vorstellen, wie es in meinem Obergeschoss aussah. Alles komplett mit Rigipsstaub bepudert! ALLES! Ich war vielleicht sauer …

Natürlich war auch das Bett in Mitleidenschaft gezogen, und ich konnte die gesamte Bettwäsche waschen. Das hat Rosso gefallen, denn so konnte er es sich hinter den aufgehängten Laken gemütlich machen. Höhlenatmosphäre!

Dabei machte er dann wieder einen relativ entspannten Eindruck. Aber: Hin und wieder hustete er.
Anfangs maß ich dem wenig Bedeutung bei, aber als er immer wieder hustete, bekann ich mir Sorgen zu machen und wollte der Sache auf den Grund gehen.

Ich recherchierte im Internet und fand dort verschiedene Ursachen für den Husten. U. a. könnte sich ein Grashalm in seinen Rachen gebohrt haben. Um das herauszufinden, muss man evtl. röntgen. Meine von mir sehr geschätzte Haustierärztin hat aber kein Röntgengerät, so fuhr ich mit Rosso zu dem Tierarzt, der seinerzeit Moritz von seinem Heuschreckenbein befreit hatte.

Zwei Stunden war ich über 400 Euro los, denn der Arzt hatte eine Endoskopie durchgeführt. Dabei hat er zwar keinen Grashalm gefunden, aber eine leicht entzündete Stelle an der Luftröhre gefunden. Ob das die tatsächliche Ursache für den Husten sei, könne er aber nicht sagen.

Dann erzählte ich dem Arzt von dem Stress, dem Rosso seit Anfang Juli ausgesetzt war, und fragte, ob der möglicherweise die Entzündung unterstützt haben könnte.

Durchaus möglich, meinte der Arzt.

Vorsichtshalber hatte er auch noch eine Gewebeprobe entnommen, um sie pathologisch untersuchen zu lassen.

Also abwarten. Noch wenige Tage, und auch auf dem Dach wäre wieder Ruhe.

Meinen roten Liebling beobachtete ich mit Argusaugen und versorgte ihn täglich mit Hustensaft. Gottseidank war sein Verhalten sonst normal – er war guter Laune (am Wochenende) und hatte Appetit.
Nur eines machte er nicht mehr: Er schlief nachts nicht mehr bei mir im Bett und das morgendliche Kuscheln fiel demzufolge auch aus.

Rosso war durch diesen Lärm/Krach/Dreck auf dem Dach und mittlerweile auch auf meiner Terrasse traumatisiert. Daran besteht für mich nicht der geringste Zweifel.


Fotsetzung folgt

Da sind wir wieder

Genau einen Monat ist es her, dass ich hier was geschrieben habe. Und das hat seinen Grund. Es war Mittwoch, und Rosso hockte auf der Anrichte und schaute zu, wie ich Futter in seinen Napf füllte. Normalerweise springt er dann sofort runter, dieses Mal machte er das aber nicht, sondern schaute mich an, miaute, schaute nach unten, schaute wieder mich an – und miaute wieder.

Wer mich kennt, weiß, dass ich meine Katzen mit Argusaugen beobachte und jede kleine Veränderung im Verhalten wahrnehme.

Also, Rosso wollte nicht runterspringen. Warum nicht? Er hatte wohl Angst davor.

Warum?

Weil er beim Runterspringen vermutlich Schmerzen hatte.

Dazu muss ich sagen, dass ich abends vor dem Schlafengehen das Dachfenster sperrangelweit aufsperre und Rosso dann immer von einem darunter stehenden kleinen Regal nach oben springt, eine Weile auf dem Dach rumrennt – und dann wieder durchs Dachfenster ins Schlafzimmer springt. Das Dachfenster liegt aber 1,70 Meter über dem Fußboden. Ich weiß das deshalb so genau, weil ich 1,70 groß bin und mit meinen Augen genau am unteren Dachfensterrand gerade so drüber schauen kann. Um was zu sehen, muss ich mich auf die Zehen stellen …

Am Dienstagabend war Rosso wieder vom Dachfenster ins Schlafzimmer gesprungen. Und am nächsten Tag zeigte er dieses merkwürdige Verhalten – beim Runterspringen. Ich beobachtete ihn.

Er hinkte nicht beim Gehen, und er entlastete auch kein Pfötchen beim Stehen. Insofern war also alles in Ordnung.

Ich beobachtete ihn weiter … beim Runterspringen von der Anrichte war er immer noch zögerlich, aber er sprang.

Dann war Freitag. Ich saß auf dem Sofa und Rosso lag vor mir auf dem Sessel.

Um elf Uhr abends fing er plötzlich an, sich zu putzen. Das ist ja normal bei Katzen, aber mir fiel auf, dass sein Putzen sehr hektisch wirkte. Er leckte da, er leckte dort. Er putzte den Kopf, und er putzte den Schwanz. Wenn er sich von vorn bis hinten durch geputzt hatte, fing er von vorn an.

Da machte er geschlagene drei Stunden lang!

Nachts um zwei ging ich nach oben ins Schlafzimmer. Rosso kam hinterher. Und was machte er? Er putzte sich. Unruhig und hektisch.

Dann schlief er eine halbe Stunde. Unterm Bett. Unters Bett verkriecht er sich nur, wenn irgendwas nicht stimmt.

Mittlerweile war drei Uhr nachts, und ich schlief ein.

Ein paar Stunden später wachte ich auf und schaute nach Rosso. Er hockte nun auf dem Bett – und putzte sich!

Besuch beim Tierarzt war angesagt. Meine Haustierärztin hat am Samstag keine Sprechstunde, also fuhr ich in die Tierklinik nach Dießen.

Eine halbe Stunde später waren wir dort, und Rosso wurde untersucht. Die Tierärztin konnte nichts feststellen – außer Berührungsempfindlichkeiten an der Wirbelsäule, kurz vor dem Schwanz. Diagnose: Rosso war beim Sprung vom Dachfenster vermutlich irgendwie blöde aufgekommen und hatte sich eine Zerrung zugezogen. So ähnlich wie wenn wir Menschen eine blöde Bewegung machen und dann Hexenschuss bekommen. Und dieses hektische Putzen war eine sogenannte Übersprungshandlung … vermutlich versuchte er, seine Schmerzen mit dem Putzen zu übertünchen.

Rosso bekam ein Schmerzmittel und Vitamin B 12 (ist gut für den Bewegungsapparat) gespritzt, und wir fuhren wieder nach Hause. Und Rosso fing wieder an, sich zu putzen.

Ich rief in der Tierklinik an, und die Ärztin meinte, ich solle einfach abwarten. Wenn es am nächsten Tag (Sonntag) nicht besser sei, sollte ich anrufen.

Am nächsten Tag spritzte ich ihm das Schmerzmittel (ich kann das gut, seit mein Fritzchen nierenkrank war, und ich ihm täglich eine Spritze geben musste), das die Tierärztin mir mitgegeben hatte. Rosso putzte sich immer noch, aber deutlich weniger.

Ich rief trotzdem in der Tierklinik an, schließlich war es zwei Tage vor Weihnachten.

Ich solle Geduld haben und abwarten. So eine schmerzhafte Muskelverspannung ging nicht von heute auf morgen weg.

Okay!

Am nächsten Tag (Montag, 1 Tag vor Heilig Abend) rief ich meine Haus-Tierärztin an, schilderte ihr die Vorkommnisse und fragte, ob sie mir – rein vorsorglich – ein Schmerzmittel für Rosso geben könne.

Ja, konnte sie, und ich holte es ab.

Über Weihnachten beobachtete ich Rosso natürlich, und ich hatte den Eindruck, dass es ihm besser ging.

Doch dann, Anfang Januar, fing er wieder an, sich hektisch zu putzen, und ich fuhr wieder zur Tierklinik. Ein Besuch bei der Haustierärztin hielt ich für nicht sinnvoll, weil sie kein Röntgengerät hat, und ich vermutete, dass Rosso geröntgt werden musste.

Die Tierärztin in der Tierklinik (eine andere als beim vorigen Mal) untersuchte Rosso wieder gründlich und konnte erfreulicherweise wieder nichts feststellen. Die Organe im Bauch fühlten sich gut an, die Gliedmaßen und der Kopf ließen sich problemlos bewegen (also ohne dass Rosso reagierte), nur bei der Wirbelsäule war Rosso nach wie vor druckempfindlich.

So eine schmerzhafte Muskelverspannung könne locker vier bis sechs Wochen anhalten, meinte die Tierärztin, und verabreichte Rosso ein Schmerzmittel. Ihn zu röntgen hielt sie – wie ihre Kollegin zwei Wochen früher – für nicht erforderlich.

Wieder daheim, war Rosso putzmunter und sprang wie ein Wiesel durch die Wohnung. Das Schmerzmittel zeigte seine Wirkung …

Am nächsten Tag rief ich in der Tierklinik an und fragte, ob es wohl sinnvoll sei, wenn ich Rosso noch ein paar Tage lang das Schmerzmittel verabreiche. Ja, das sei sinnvoll, bekam ich zur Antwort.

Also verabreichte ich Rosso die nächsten vier Tage ein Schmerzmittel (das ich vor Weihnachten vorsorglich besorgte hatte), und Rosso blieb munter und putzte sich einigermaßen normal.

Seit drei Tagen bekommt Rosso nun kein Schmerzmittel mehr, und ich habe den Eindruck, dass alles wieder in Ordnung ist. Er rennt durch die Gegend, springt von Schreibtisch, Anrichte und Terrassenbrüstung wie früher, und ich freue mich. Denn ich hatte mir wirklich Sorgen gemacht.

Da denkt man (ich), eine Katze, die sich nur in der Wohnung aufhält und ein bisschen auf dem Dach rumrennt, ist keinen Gefahren ausgesetzt … falsch gedacht!

PS: Demnächst zeige ich Rosso, wie er mir bei der Buchhaltung hilft. Schließlich ist er nicht mehr krankgeschrieben und wieder voll einsatzfähig.

Besuch in der Tierklinik

bauch rasiert

Vergangene Woche (vorletzte Woche) merkte ich, dass Rosso auffällig oft zum Wassernapf rannte, gleichzeitig nahm sein Appetit ab, er futterte deutlich weniger als vorher, und das Nassfutter, das er sonst gern gefressen hat, interessierte gar nicht mehr.

Ich beobachtete das mit Sorge.

Am Samstagabend lag er auf meinem Schoß, stand aber alle halbe Stunde auf, um Wasser zu schlabbern. Futter interessierte ihn immer weniger. Er lag auch öfter unterm Bett, was er nur macht, wenn es ihm nicht gut geht.

Ich beobachtete ihn mit Argusaugen.

Am Sonntagnachmittag, nachdem er wieder ständig zum Wassernapf gerannt war, beschloss ich, mit ihm in die Tierklinik zu fahren. Als er im Korb hockte, pinkelte er vor Aufregung, und sein Urin floss durch den Korb auf den Parkettboden. Das gefiel mir, denn so konnte ich sein Pippi mit einer Pipette aufnehmen und mitnehmen. Denn ich hatte im Internet gelesen, dass vermehrtes Trinken auch auf Diabetes hinweisen kann, und um das herauszufinden, braucht man u. a. Urin.

In der Tierklinik schilderte ich den Sachverhalt, Rosso wurde Blut abgenommen, und dann hieß es eine halbe Stunde warten. Eine bange halbe Stunde war das!

Dann schließlich kam die Tierärztin und meinte, die Blutergebnisse seien durchgängig gut bis sehr gut. Auch der Urin sei in Ordnung. Ich solle Rossos Verhalten beobachten. Nun, diesen Rat braucht mir niemand zu geben … das weiß jeder, der mich kennt.

Dann meinte sie noch, man könne vorsorglich noch eine Ultraschalluntersuchung der inneren Organe machen. Das wurde dann gemacht. Rosso wurde ein Teil des Bäuchleins geschoren (was ihm überhaupt nicht gefiel), und dann wurde sein Bauch per Ultraschall untersucht. (Was ihm noch weniger gefiel.)

Alles in Ordnung.

Erleichtert fuhr ich mit Rosso nach Hause. Während der Fahrt lag der kleine Kerl reglos im Korb, sein Köpfchen unters große Handtuch geschoben. Zwischendurch roch es etwas streng – Rosso hatte ein Würstchen gelegt. Ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen!

Daheim rannte er sofort nach oben und verschwand unterm Bett. Wenn ich nach ihm sehen wollte, verkroch er sich in die hinterste Ecke, wo ich ihn mit den Händen nicht erreiche. Der Tierklinikbesuch hing ihm massiv in den Knochen!

Alle naselang tippelte er wieder zum Wassernapf, und sein Appetit war nach wie vor mäßig. Was war mit meinem roten Liebling nur los? Trotz der Blutergebnisse machte mir große Sorgen!

Am nächsten Tag rief ich meine Tierärztin an und schilderte ihr die Sachlage. Sie war ebenfalls ratlos, denn wenn die Blutergebnisse alle gut waren und auch beim Ultraschall nichts Negatives rausgekommen war … was sollte man dann vermuten?

Ich solle Rosso beobachten. Das machte ich. Natürlich!

Er schlabberte noch zwei Tage lang relativ viel Wasser, aber dann ging er immer weniger zum Wassernapf, futterte auch wieder mehr, und seit zwei Tagen frisst er auch wieder Nassfutter (Yarrah, Qualitätafutter!)

Was es war, das seinen Durst erhöhte und seinen Appetit verminderte? Keiner weiß es.

Wichtig (sehr wichtig für mein Gemüt) war, dass er gründlich untersucht worden ist, und Blutergebnisse und Ultraschall positiv waren.

Mittlerweile ist er wieder ganz der alte. Er versteckt sich auch nicht mehr unterm Bett, sondern ist munter wie eh und je und jagt durch die Wohnung und spielt Fangen mit mir. Was bin ich froh!

PS: Er bearbeitet auch schon wieder Kartons. Unter erschwerten Umständen, denn die Klappen stehen nicht hoch, weil Bücher drauf und drin liegen. (Ich bringe die Bücher demnächst in die Privatbuchhandlung im Nachbarort, wo man gebrauchte Bücher verschenken kann, die andere dann für 1 Euro kaufen können.) Das beeindruckt meinen kleinen Trockenbauer aber kein bisschen … unbeirrt geht er seiner Arbeit nach.

Kater Rosso beim Tierarzt

roter Kater

Drei Tage war Kater Rosso krank.
Jetzt futtert er wieder,
Gott sei Dank!

Wer mich kennt, weiß, dass ich die Flöhe husten höre. Neulich hustete man wieder einer … konkret gesagt, saß Rosso Anfang vergangener Woche auf meinem Schoß und fuhr sich mit der Zunge immer wieder ums Mäulchen. Sonst war sein Verhalten normal.

Am nächsten Tag dasselbe Spiel.

Am Donnerstag dann fiel mir auf, dass sein Appetit kleiner war als normal. Nun ja, passiert.

Am Freitag rannte er nicht morgens beim Aufstehen nach unten auf die Terrasse, um dort sein Frühstück entgegenzunehmen, sondern blieb im Bett hocken. Irgendwann kam er runter, zeigte aber keinen Appetit.

Nachmittags lag er dann nicht auf, sondern unterm Bett. Kann auch passieren. Ist aber für Rosso nicht normal. Ansonsten hat er den ganzen Tag über nur ein paar Körnchen gefuttert.

Am Samstag früh dasselbe Spiel: Er blieb im Bett hocken. Als ich seine Futterdose schüttelte, interessierte ihn das überhaupt nicht. Normalerweise kommt er dann nämlich angedüst wie eine Rakete.

Fazit: Rosso ist krank. Ich rief die Tierärztin an und brachte Rosso eine Stunde später hin. Sie untersuchte ihn. Fand nichts. Er bekam eine Flüssigkeitsinfusion, damit er nicht austrocknet und ein Aufbaumittel.

Nachmittags hockte Rosso auf der Terrassenbrüstung und starrte vor sich hin. Er lief nur noch auf einem Zylinder und wirkte apathisch. Futter interssierte ihn immer noch nicht die Bohne.

Tierklinik

Ich rief wieder die Tierärztin an, und die meinte nun, ich solle Rosso in die Tierklinik bringen, damit man ihm dort Blut abnimmt und untersucht.

Das machte ich.

Eine Stunde später waren Rosso und ich in der Tierklinik in Weilheim, und nach einer Stunde kamen wir dran.

Dann wurde er erneut untersucht, und diese Tierärztin entdeckte etwas: hinten im Hals eine Rötung. Außerdem reagierte die Kehle druckempfindlich – die Tierärztin vermutete eine Kehlkopfentzündung. Seine Mattheit erklärte sie mir wie folgt: Bei einer Kehlkopfentzündung entstehen Erreger wie bei einem Katzenschnupfen (zumindest habe ich die Erklärung so verstanden), und diese Erreger erzeugen Mattigkeit und Müdigkeit.

Aha! Wenigstens eine Erklärung für Rossos Appetitlosigkeit (Schmerzen im Hals), und sein apathisches Verhalten war dem Erreger geschuldet.

Er bekam ein Medikament und ein Antibiotikum gespritzt. Dann fuhren der kleine Kerl und ich wieder heim. Appetit zeigte er immer noch nicht, und Wasser hab ich ihn auch nicht schlabbern sehen. Also nahm ich eine Kanüle, zog Wasser auf und träufelte es in Rossos Mäulchen. Er schluckte auch brav. Flüssigkeit ist wichtig!

Am nächsten Tag zeigte er immerhin wieder ein bisschen Appetit. Auch an meinem Kabeljau zeigte er Interesse. Am nächsten Tag war der Appetit noch größer, und seit gestern frisst er wieder normal. Und er kommt auch wieder angerannt, wenn ich die Futterdose schüttle. Auch Wasser schlabbert er wieder.

Appetit ist wieder da
Heute hat er sein Köpfchen auch wieder in die Futterdose gesteckt. Ist bequemer, als die Futtermaus durch die Gegend zu kugeln …

roter Kater

Rosso ist wieder fit. Wunderbar! Ein krankes Kätzchen zerhagelt mir nämlich total das Gemüt …

Farn … giftig für Katzen!

giftig-fuer-katzen

Vor zwei Jahren merkte ich, dass Rosso nicht so ganz fit wirkte. Er war irgendwie “reduziert”. Reduziert in allem. In seinem Tatendrang, in seinem Spieldrang und Hunger hatte er auch nicht viel.

Ich ging mit ihm zur Tierärztin, und tatsächlich wurden veränderte Blutwerte festgestellt. Aber warum? Rosso war gerade mal ein Jahr alt.

Ein halbes Jahr später stieß ich zufällig auf eine Liste, in der Pflanzen aufgezählt wurden, die für Katzen giftig sind:

A
Ackerwinde, Ackerveilchen, Amaryllis, Anemonen, Anthurie, Arnika, Aronstab,
Asthmakraut, Adonisröschen, Azaleen
B
Bärenfuß, Bittersüß, Buchsbaum, Buntwurz, Blaustern, Blasenstrauch
C
Calla, Christusdorn, Christrose, Chrysanthemen, Clematis
D
Diptam, Dipladenie, Dieffenbachia, Daphne
E
Edelweiß, Efeu, Eibe, Einblatt, Eisenhut, Enzian, Euphorbie, Eichen
F
Farne, Feldstiefmütterchen, Feuerlilie, Ficus, Fingerhut, Frauenschuh, Faulbaum, Feuerdorn
G
Geranie, Giftsumach, Ginster, Glyziniensamen, Goldregen, Gummibaum
H
Hahnenfuß, Herbstzeitlose, Hortensie, Hyazinthe, Hartriegel, Heckenkirsche, Herkuleskraut
J
Jungfernherzstaude, Jonquillen ,Jelängerjelieber (Geissblatt)
K
Kakteen, Kaladien, Kalmie, Kartoffelpflanze, Kastanie, Kermesbeere, Knollenblätterpilz,
Krokus, Kirschsteine, Kletterspindelstrauch, Korallenbeere, Küchenschelle, Kornrade,
Kreuzdorn
L
Lacksumach, Leberblümchen, Lilie, Lorbeer, Löwenzahn, Lupinie, Liguster, Lorbeerkirsche
M
Märzenbecher, Magnolie, Maiglöckchen, Mistel, Mönchshaube
N
Nachtschattengewächse, Nadelbäume, Narzisse, Nelke, Nieswurz
O
Oleander, Orchideen, Osterglocke
P
Philodendron, Primel, Prunkwinde, Pilze
R
Rhododendron, Rittersporn, Rizinus, Rharbarber, Rainfarn, Robinie
S
Sadebaum, Salomonsiegel, Sauerdorn, Scilla, Schirling, Schlüsselblume, Schlafmohn,
Schneeglöckchen, Schneeball, Schneebeere, Schwertlilie, Seidelbast, Sonnenwend,
Wolfsmilch, Spindelbaum, Stechapfel, Stechpalme, Stephanskraut, Steinklee
T
Tabak, Taxus, Tomatenpflanze, Trollblume, Tulpe, Tollkirsche, Tüpfer-Hartheu
U
Usambaraveilchen
V
Vogelkirsche, Vogelknöterich, Vogelmilch
W
Wacholder, Waldmeister, Wandelröschen, Weihnachtsstern, Weinraute, Weissdor, Wicken,
Wildlupinie, Wilder Dost, Wolfsmilchgewächse, Wunderblume
Z
Zypressenwolfsmilch, Zwergmistel, Zaunrübe, Zwiebelgewächse, Zypressen

Beim Lesen der Liste fiel mir ein, dass Rosso liebend gern mit den langen Blättern des Adlerfarns auf meiner Terrasse spielte und sich darunter auch gern versteckte.
giftüf-fuer-katzen

Ich googelte nach dem Begriff “Farn”, und ich wurde fündig. Im Gartenjournal waren die Symptome aufgezählt und einige davon trafen auf Rosso zu. Also weg mit dem Farn! Denn auch wenn er ihn nicht angeknabbert hat – allein mit dieser Pflanze zu spielen, reicht schon, um das Gift aufzunehmen.Und Rosso hat wie verrückt damit gespielt … täglich. Mit Farnblättern gekämpft, sich darunter versteckt, sie abgerissen, sie als Pseudomäuse mit den Pfoten bearbeitet … er hatte also genügend Gelegenheiten, um mit den Sporen die sich an den Unterseiten der Blätter befinden, in engen Kontakt zu kommen und sie einzuatmen. Und das allein reicht schon für schwere Vergiftungen … Auch das ist in einem Artikel des Gartenjournals beschrieben.

Seitdem meine Terrasse farnlos ist, geht es Rosso gut. Er ist ein quicklebendiges und stets gut gelauntes Kerlchen. Ich habe soooo große Freude an ihm und liebe ihn sehr!

Rosso ist wieder fit

Ihr kennt mich ja, und wisst, wie sehr mir das Wohlergehen meiner pelzigen Untermieter am Herz liegt. Das ist der Grund für mein langes Schweigen.

Rosso war nicht fit. Er war lethargisch und appetitlos. Es fiel mir (meinen gluckenhaften Argusaugen) sofort auf, habe es aber trotzdem ein paar Tage beobachtet. Es fing an, nachdem ich ihm eine Entwurmungstablette verabreicht habe (Milbemax). Danach wurde er schlapp und fraß kein Nassfutter mehr. Er lag eigentlich nur noch rum und schlief.

Dann fiel mir auf, dass er extrem oft am Wassernapf war. Er futtert schon seit längerer Zeit mehr Trocken- als Nassfutter, aber plötzlich hing er ständig am Wassernapf rum. Das machte mir Sorgen. Also: Besuch bei der Tierärztin. Die untersuchte ihn und – fand nix. Gut. Gut umso mehr, als ich mich jetzt besser fühlte. Denn ein halbschlappes Tier … ohne Erklärung, das ist nichts für mich. Deshalb kann ich auch nicht verstehen, dass Katzenbesitzer(innen) tage- oder sogar wochenlang mit einer verhaltensveränderten Katze nicht zum Tierarzt gehen, sondern gar nichts machen oder – noch schlimmer – sich in Foren von Idioten “beraten” lassen. Ich hasse solche Foren! Dort geben Menschen Tipps, die von Nichts eine Ahnung haben, aber so tun als ob. Ich frag doch auch nicht meine Nachbarin, was ich tun soll, wenn ich Zahnschmerzen habe, sondern gehe zum Zahnarzt. Ganz abgesehen davon, dass ich niemals Tipps geben würde, obwohl ich seit über 35 Jahren mit Katzen zusammenlebe. Der einzige Tipp, den ich bei einer kränkelnden Katze gebe ist:GEH SOFORT ZUM TIERARZT!

Alles andere ist nicht nur dumm (Tippgeber), sondern dämlich (Tippempfänger).

Rosso zeigte bei der Untersuchung also keine Anzeigen einer Erkrankung, und ich ging beruhigt wieder nach Hause.

Sein Verhalten änderte sich aber nicht! Er war deutlich “reduziert”. Tobte also nicht mehr rum, sondern lag mehr unterm Bett, und sein Appetit wurde auch nicht größer. Ich also wieder die Tierärztin angerufen und sie um eine Blutuntersuchung gebeten.

Ergebnis: erhöhte … was weiß auch immmer … auf alle Fälle war er nicht ganz gesund, sondern hatte vermutlich einen Infekt hinter sich.

Also bekam er was für sein Immunsystem.

Und ich beäugte ihn wie eine Glucke. Trug ihm Futter hinterher, schaute ständig, wo er war – und sein Verhalten wurde immer merkwürdiger. Er lag kaum noch auf seinem Lieblingsplatz, dem Stuhl auf der Terasse, sondern in der hintersten Ecke unterm Bett. Wasser hat er mittlerweile auch kaum noch geschlabbert. Das hat mir besonders Sorgen gemacht.

In Absprache mit der Tierärztin fuhr ich mit Rosso zur THP. Die hat eine ausführliche Anamnese gemacht und ihm ein Mittelchen verordnet.

Rosso blieb apathisch, fraß wenig und hockte unterm Bett.

Ich hab verschiedene Katzenfuttersorten bestellt – geschmeckt hat ihm keine.

Dann bin ich ins Nachbardorf zum Biomarkt gefahren und habe testweise das Futter gekauft, das Lili vor zwei Jahren wider Erwarten geschmeckt hat. Rosso hat es auch geschmeckt, aber nur kurz. Den Rest der Schälchens hat Lieschen gefuttert.

Abends habe ich die Tierärztin angerufen, und die hat – durch die Blume – gemeint, ich sei wohl zu übervorsichtig. Ich solle Rosso einfach mal in Ruhe lassen und ihm nicht ständig mit irgendwelchen Futtergaben hinterher rennen (und ihn damit stressen).

Das hatte ich mir auch schon gedacht und ihn ab dem Zeitpunkt in Ruhe gelassen.

Wenige Stunden später verkroch er sich auch nicht mehr unterm Bett, sondern lag wieder auf dem Stuhl auf der Terrasse.

Am nächsten Tag rannte er auch wieder wie ein Wiesel durch die Gegend.

Alles in allem ist Rosso nun wieder der Alte. Trockenfutter frisst er nach wie vor lieber, aber heute hat er mit Appetit ein Nassfutter verspeist … na ja, eine kleine Portion davon vernascht.Und er schlabbert wieder Wasser. Aus seinem Napf auf der Treppe, aus der Gießkanne und aus der Vase, die etra für ihn auf dem Schreibtisch steht. Kleine Blume drin, sondern nur Wasser …

kater

Fazit: Beobachte deine Katze. Wenn sich ihr Verhalten ändert, geh mit ihr unbedingt zum Tierarzt. Aber geh ihr nicht auf die Nerven!
Was die Nerven betrifft, so geht Rosso Lieschen nach wie vor auf die Nerven, aber allmählich gewöhnt sie sich daran …

katzen

Ach, und Rosso war eine Nacht lang weg! Darüber werde ich demnächst berichten. Es war eine furchtbare Nacht für mich …

Die komplette Katzenbande beim Tierarzt

Es fiel mir am Mundgeruch auf. Wenn Lieschen auf der Couch neben mir lag und das Mäulchen öffnete, beim Putzen zum Beispiel, schwebte mir ein unangenehmer Geruch entgegen. Und das aus über einem halben Meter Entfernung! Nach relativ misslungenen Versuchen, ihr ins Mäulchen zu schauen, vereinbarte ich einen Termin bei der Tierheilpraktikerin. Die untersuchte Lieschen, stellte eine Zahnfleischentzündung fest, gab mir Globuli mit, und ich wartete ab. Untersuchung + Globuli: rund 60 Euro.

Als sich nichts besserte, vereinbarte ich einen Termin bei der “normalen” Tierärztin. Die Diagnose war dieselbe: Zahnfleischentzündung. Die scheint bei Katzen oft vorzukommen. Grund: Autoimmunerkrankung. Kosten: rund 30 Euro inklusive Medikamenten. (Kleine Zwischenbemerkung: Alles, was ich diesbezüglich schreibe, ist so wiedergegeben, wie ich es als Laie verstanden habe!) Außerdem sagte die Tieräzrtin, dass einer der hinteren Backenzähne vermutlich schadhaft sei, es sei anzuraten, ihn zu ziehen. Da sie selbst keine Zähne zieht, suchte ich einen Tierarzt auf, der das übernahm. Kostenpunkt: rund 300 Euro. Inklusive Blutuntersuchung, Röntgen, Narkose etc.

Nachuntersuchung bei der Tierärztin drei Wochen später + Medikamente: rund EUR 45,00

Erneuter Besuch bei der THP inklusive Globuli: rund EUR 70,00

Es besserte sich aber wenig bis nichts. Nun hieß es: Cortison. Im September 2015 bekam Lieschen eine Langzeitgabe gespritzt, und ich hatte den Eindruck, dass das Cortison Wirkung zeigte. Wobei ich sagen muss, dass es mir erstens kaum gelang, Lieschens Mäulchen so weit zu öffnen, dass ich das Zahnfleisch tatsächlich begutachten konnte, und zweitens zu wenig Ahnung davon habe, ob und in welchem Entzündungsstadium sich das Zahnfleisch einer Katze befindet. Kostenpunkt: rund 30 Euro inklusive Cortisonspritze.

Und nun wieder abwarten.

Besuch bei der Tierärztin 6 Wochen später. Zahnfleisch nach wie vor entzündet (Tierärztin: “Es gibt durchaus schlimmere Entzündungen.”) Cortison-Tabletten verordnet. Versuch: ein paar Tage lang eine Tablette täglich, dann langsam ausschleichen. Kostenpunkt: rund 60 Euro.

Mitte letzter Woche hatte ich den Eindruck, dass Lieschen wieder Probleme mit dem Zahnfleisch hat und habe ich wieder mit Cortison-Tabletten begonnen. Drei Tage lang eine, dann wieder ausschleichen. Das war der Plan. Lieschen fraß übrigens die ganze Zeit mit gutem Appetit. Nur fiel mir immer wieder auf, dass sie sich nach der Mahlzeit öfter mit der Pfote seitlich das Mäulchen rieb …

Am Wochenende gelang es mir tatsächlich, Lieschens Mäulchen so weit aufzumachen, dass ich das Zahnfleisch im Kieferwinkel anschauen konnte. Es war dunkelrot. Also wirkte das Cortison nicht! Die Tierärztin hatte mich auch darauf aufmerksam gemacht, dass Cortison auf längere Zeit keine Lösung sei. Entfernung der Backenzähne seien vermutlich die bessere Variante. Sie empfahl mir eine Kollegin, die u. a. auf Zahnprobleme spezialisiert sei. Dort rief ich am Montag Vormittag an und bekam für nachmittags einen Termin.

Da ich bei Rosso einen roten Saum am Zahnfleischrand entdeckt hatte, nahm ich den auch mit. Wenn ich schon eine Zahn-Spezialistin aufsuchte, könnte die ja auch gleich einen fachmännischen Blick auf Rossos Gebiss werfen. – Ich borgte mir bei meiner Nachbarin deren Katzenkorb.

Gegen Mittag kam Moritz heim. Futterte und machte sich wieder auf den Weg nach draußen. Aber: er sprang nicht wie sonst leichtfüßig auf die Terrassenbrüstung, sondern blieb unschlüssig unten stehen, schaute nach oben, tippelte ein paar Schritte hin und her, schaute wieder unschlüssig nach oben, und ich dachte mir: Da stimmt was nicht!

Schließlich hüpfte er auf einen Blumenkübel und von dort auf die Brüstung. Dann machte er sich auf den Weg zur Katzenleiter, und ich schaute ihm hinterher. Er humpelte! Außerdem zog er das linke Hinterbein hinter sich her. Oweia!

Ich raste nach unten, um ihm bei der Katzenleiter in Empfang zu nehmen. Hoffentlich würde er nicht vorher runterspringen und davon düsen. Ich kenne meine Pappenheimer!

Er stand noch oben an der Dachrinne, wo die Katzenleiter befestigt war. Unschlüssig schaute er nach unten. Normalerweise wäre er längst weg gewesen, aber sein Beinproblem hielt ihn davon ab, zügig die Leiter runter zu tippeln. Er humpelte von Leiste zu Leiste, und es gelang mir doch tatsächlich, meinen schwarzen Racker von der Katzenleiter zu ziehen. Uff!

Ich trug ihn in die Wohnung und untersuchte seinen Hinterlauf. Verkrustungen im Fell hinterm “Knie”. Also eine Verletzung. Mehr konnte ich nicht entdecken, und ich klingelte bei meiner Nachbarin, denn die hat erfreulicherweise zwei Katzenkörbe.

Nun waren alle drei Katzen in der Wohnung. Rosso fand das prima. Moritz weniger und Lieschen gar nicht. Katzenkonzert hoch drei!

In meiner Not sperrte ich alle drei ins Bad, wo ein großes Kissen liegt. Außerdem legte ich ein dickes Handtuch in die Badewanne. Katzenklo steht auch im Badezimmer (für Rosso, der noch nicht raus darf).

Nach wenigen Minuten herrschte Ruhe im Badezimmer.

Um halbvier dann packte ich meine pelzigen Untermieter in die Körbe und ab gings – zur Tierärztin nach Kaufering.

katzenkorb

Fortsetzung folgt.

Moritz und die Eosinophile

moritzWeil Moritz Appetitlosigkeit zeigt, wurde sein Blut untersucht und festgestellt, dass er deutlich erhöhte Eosinophile hat. Das ist ein Zeichen für allergische Reaktion oder Hinweis auf Parasiten. Da er nun mehrfach entwurmt wurde, deutet das Ergebnis auf eine Allergie hin. Und da der kleine Schwarzbär ständig Flöhe hat, reagiert er wohl allergisch gegen Flohspeichel. Der massive Herbstmilbenbefall vor einigen Wochen hat das Ihrige wohl auch dazu beigetragen.

Nun wurde er vorgestern mit einem Flohmittel behandelt und ich hoffe, dass er bald wieder rundum fit ist. Allmählich gehen mir die Arztbesuche mit Moritz nämlich auf die Nerven – abgesehen von dem Geld, was das alles kostet. Insgesamt habe ich für Moritz dieses Jahr so um die 2.000 Euro hingeblättert …

Der “alte” Moritz ist wieder da

Wochenlang lief Moritz nur auf drei von vier Zylindern. Ich sagte den Ärzten: Moritz ist “reduziert”. Ich wusste keinen besseren Ausdruck als den, weil Moritz alles einen Gang langsamer machte, lustlos und teilweise sogar apathisch wirkte und sehr viel schlief. Und dann noch der nachlassende Appetit …

Dass er entgegen meinen Befürchtungen, nach den 10 Tagen Stubenarrest und all dem Tierarzt/Tierklinik-Stress sich nun erst mal für eine lange Weile nicht blicken zu lassen, gestern ganz in der Nähe war und auch auf mein Pfeifen reagierte, habe ich ja schon berichtet. Aber es passiert öfter, dass er durch den eigenen Garten (er zieht Nachbargärten vor!) streift, über den Hof tippelt und im Vorgarten unterm dem Fliederstrauch sein Nickerchen hält. Dass er nach Hause, also in die Wohnung kommt, geschieht deutlich weniger – vor allem bei sommerlichen Temperaturen kommt es häufig vor, dass er mehrere Tage (und Nächte) keine Pfote in die Wohnung setzt.

Vergangene Nacht war es sommerlich warm, und meine Hoffnung, dass mein Schwarzbär nach Hause kommt, war sehr gering. Wenn er kommt, kommt er nicht still und heimlich, sondern mit Musik! Und diese Musik ertönte heute um halbfünf. Ich runter und sofort die Terrassentür geschlossen – denn ich wollte seinen Appetit prüfen. Also warf ich mitten in der Nacht Trockenfutter durch die Gegend, und Moritz hechtete jedem Körnchen hinterher, fing es teilweise schon in der Luft auf. Der “alte” Moritz war wieder da! Die alte Spannkraft in seinem schlanken Körper. Die alte Triebkraft, wenn es um “Beute” geht. Die mir vertraute Muskelspannung, wenn er da liegt und lauert. Und er lauerte! Lag auf dem Fußboden und lauerte aufgeregt dem Wurf des nächsten Körnchens entgegen. Kaum hob ich die Hand zum Wurf, war Moritz schon bereit zur Jagd. Schließlich holte ich noch den Rest Putenstückchen und warf sie ebenfalls durch die Gegend. Jedem Stück hat er blitzschnell den Garaus gemacht!

Dann tippelte er nach unten mit der Absicht, wieder in die Dunkelheit zu entschwinden – aber die Terrassentür war ja geschlossen. Nun, das kannte er … nach ein paar Minuten lag er auf meinem Bett, putzte sich ausgiebig und ringelte sich dann zum Morgenschlaf ein.

Dieser Morgenschlaf hat in den letzten Wochen sehr sehr lange gedauert – viele
Stunden. Auffällig viele Stunden! Doch heute früh um acht Uhr war mein Racker bereits wieder fit fürs Leben. Sprang munter vom Bett, reckte und streckte sich, putzte sein Fell, und ich ging in die Küche, um Futter zu holen. Nierenschonendes Futter, weil seine Nieren letzte Woche ziemlich strapaziert schienen. Erst Trockenfutter (das liebt er!). Dann Nassfutter. Erst Hühnchen, das hat er nicht ganz aufgefressen. Ich holte noch eine andere Sorte: Thunfisch. Die hat ihm geschmeckt, und auch das Löffelchen Darmgel, das ich für seinen malträtierten Magen-Darm-Trakt besorgt hatte, verputzte er.

Mein Moritz ist nicht mehr wiederzuerkennen beziehungsweise ist er jetzt wieder so, wie er normalerweise ist: ein putzmunterer, agiler Kater, der Freude am Leben hat.

Nach dem Frühstück tippelte er zur Nachbarterrasse und putzte sich nochmal ausgiebig.

Dann machte er sich auf den Weg zur Katzenleiter, war noch kurz auf der Auffahrt zu sehen …

Strawanz

… und nun hält er in einem der Nachbargärten seinen rasierten Bauch der Sonne entgegen. Und für Dr. Ernst Meier ist dieser Sonntagsgruß: Danke, lieber Ernst!

P. S.: Meinem geliebten Liebling schmeckt das Nierenfutter übrigens auch.

Futter

Kater Moritz genießt die Freiheit

Nachdem er unter Medikamenten mit gutem Appetit gefuttert hat, ließ Moritz “Hunger” am Donnerstag wieder nach. Am Futter geschnuppert und abgewendet. Ich schickte der THP, die in Urlaub ist, ein SMS. Sie schrieb dann, welche Globuli ich ihm geben solle. Aber meine Angst ließ dadurch trotzdem nicht nach und ich rief Herrn Rattenhuber an. Der wirkte ratlos und meinte, ich solle einen Tag abwarten.

Ich wartete aber keinen Tag ab, sondern überlegte. Ich brauchte unbedingt einen erfahrenen Tierarzt, also einen, der bereits viele Jahre praktiziert. Und deshalb rief ich am Nachmittag Dr. Ernst Meier von der Tierklinik in Dießen an und schilderte ihm die Angelegenheit in aller Offenheit. Er war erfreulicherweise überhaupt nicht pikiert darüber, dass Moritz von anderen Ärzten behandelt worden war, sondern gab mir einen Termin am Freitag Vormittag.

Dr. Meier kenne ich schon viele Jahre, er hat viele meiner Katzen behandelt. Er ist ein sehr erfahrenewr und tierlieber Arzt, allerdings habe ich ihn schon lange in der Praxis nicht mehr gesehen und glaubte, er genieße seinen Vorruhestand und sei viel auf Reisen. Das stellte sich gestern als Irrtum meinerseits heraus.

Nun, wie dem auch sei … ich packte Moritz gestern also wieder in den verhassten Korb und fuhr damit in die Tierklinik, dieses Mal nach Dießen. Herrn Rattenhuber hatte ich darüber informiert, er fand, das sei eine gute Idee, zumal er mit Dr. Meier freundschaftlich verbunden ist. In der Tierklinik kamen wir sofort dran, und Dr. Meier ließ sich ausführlich schildern, was in den letzten Wochen so vorgefallen ist. Er hörte aufmerksam zu und hakte an genau der Stelle ein, die in der anderen Tierklinik auf taube Ohren gestoßen war: die Sache mit der leidigen Heuschrecke.

Dr. Meier fragte, was für eine Heuschrecke das denn gewesen sei. Weiß ich nicht, aber es gibt ja Gott sei Dank ein Foto von dem Heuschreckenbein hier auf dem Blog. Ein “Heupferd”, sagte Dr. Meier. Dann untersuchte er Moritz ausgiebig, tastete ihn ab, beobachtete ihn und meinte dann, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dieses Heupferd der Auslöser für die Probleme gewesen sei. Genau das hatte ich ja auch vermutet! Denn seit der Zeit mit dem Heuschreckenbein veränderte Moritz’ Verhalten sich von Tag zu Tag mehr, er wurde immer apathischer und parallel dazu ließ sein Appetit nach.

Dr. Meier vermutet, dass die Inhaltsstoffe des Heupferdes der Niere, dem Magen und dem Darm von Moritz Probleme bereitet hat. Moritz könnte Moritz auch einfach allergisch auf das Heupferd reagiert haben. Die hohen Nierenwerte können nämlich auch die Folge einer Allergie sein … Dann machte er mit Moritz eine Bioresonanz-Therapie, mit der er ausgesprochen gute Erfahrungen gemacht hat und immer wieder macht. Dann verpasste er Moritz noch eine Spritze, und wir fuhren wieder nach Hause. Wieder begleitet von Moritz’ Konzert, aber längst nicht so hysterisch wie auf der Fahrt von der anderen Tierklinik, als Moritz unter Morphium stand … so hat er überhaupt noch nie geschrien!

Zuhause stellte ich ihm Futter hin, und er fraß es mit Appetit. Dann ließ ich ihn in Ruhe.

Später schaute ich nach ihm – er lag nach 10 Tagen das erste Mal nicht UNTER dem Bett, sondern AUF dem Bett. Gutes Zeichen! Er stierte auch nicht mehr so vor sich hin, sondern machte einen relativ munteren Eindruck. Im Katzenklo befand sich noch die Hinterlassenschaft des Vormittags und die begutachtete ich, denn Dr. Meier wollte wissen, wie die aussieht. Gut, dass ich sie noch nicht entsorgt hatte!

Die Hinterlassenschaft war so aus, wie sie aussehen muss: Farbe, Form, Konsistenz und Menge waren genau richtig. Das gefiel Dr. Meier gut, mir übrigens auch!

Die Nacht verbrachte Moritz dann noch in der Wohnung, ich wollte abwarten, ob er heute früh frisst und sein Geschäftchen macht.

Er fraß und machte sein Geschäftchen – das auch wieder perfekt war! Also war die heiß ersehnte Freiheit angesagt. Ich wollte ihn holen und ihn in den Garten tragen, aber er versteckte sich natürlich sofort wieder unterm Bett. Um ihn nicht zu stressen und ließ ich ihm Zeit, öffnete die Terrassentür und pfiff nach ihm. Der Herr Schwarzbär ließ sich aber Zeit, doch irgendwann tauchte er auf und schaute fassungslos nach unten.

Treppe

Dort hockte er minutenlang und starrte nach wie vor ungläubig mal auf mich und dann wieder auf die offene Terrassentür.

treppe-2

Und dann machte er plötzlich einen Satz und zischte wie ein geölter Blitz die Treppe runter, sprang auf die Terrassenbrüstung und eilte übers Dach in Richtung Katzenleiter. Lili hinterher.

Dach

Unten verabschiedete der Herr Schwarzbär sich freundlich von Lili und machte sich vom Acker.

Lili

Weil schönes, warmes Wetter herrscht, rechnete ich damit, ihn möglicherweise tagelang nicht zu sehen. Trotzdem ging ich ein paar Stunden später runter, lief ums Haus und pfiff nach ihm. Und … tatsächlich er antwortete. Ich entdeckte ihn dann unter einem Strauch im Nachbargarten.
Gebuesch

Flugs ging ich wieder nach oben und holte Futterkörnchen. Die warf ich einzeln über den Zaun und er erbeutete sie. Mit sichtlichem Appetit verdrückte er ein Körnchen nach dem anderen.

Nach einer Stunde ging ich wieder nach unten – er lag nicht mehr im Nachbargarten. Ich pfiff, und mein Schwarzbär kam doch tatsächlich gleich um die Ecke getippelt. Ich holte ein Schüsselchen Feuchtfutter und stellte es auf den Rasen. Er verputzte auch dieses Futter mit bestem Appetit. Dann ging ich wieder nach oben und warf Putenstückchen und Trockenfutterkörnchen vom Balkon. Moritz jagte auf dem Hof hin und her und machte der Beute sofort den Garaus. Nun hoffe ich, dass dieser Zustand so bleibt. Dr. Meier ist diesbezüglich sehr zuversichtlich …

Jetzt ist auch der Kater krank

Tierarzt, Tierklinik, Tierarzt … Appetitlosigkeit, Medikamente, Ultraschall, Blut abnehmen, Spritzen, Bauch rasieren, Blase punktieren … ich bin mit meinen Nerven bald am Ende, denn jetzt ist auch Kater Moritz krank.

Nachdem Lili am Montag wieder nicht gefressen hat und apathisch auf dem Terrassentisch lag, dachte ich: nun ist es soweit. Aber am nächsten Tag hat sie bereits wieder mit sehr großem Appetit gefuttert und das macht sie bis heute. Sie klaut sogar Essenreste auf der Anrichte in der Küche und rennt viel draußen rum. Die Lymphknoten am Hals sind mal minimal kleiner und dann wieder größer, aber ihr Verhalten ist “normal”, und ich freue mich jeden Tag, dass sie lebt. Und sie freut sich auch, ist ständig in meiner Nähe, und abends schmusen wir inniglich.

Appetitlos
Aber seit ungefähr zwei Wochen beobachte ich Moritz, der immer weniger Appetit an den Tag legt. Bis er vor drei Tagen so gut wie gar nichts mehr gefressen hat, auch sein Lieblingsfutter, Hühnchen und Thunfisch aus der Dose hat ihn nicht interessiert. Das verheißt nichts Gutes! Außerdem erschien er mir in den ganzen letzten Wochen in seinem Verhalten “reduziert”. Irgendwie ein Gang langsamer als sonst. Ruhiger, zurückhaltender … so, als beobachte er sein Innenleben. Irgendwas stimmte da nicht. Also ich Termin beim Tierarzt (Michael Rattenhuber in Dießen) gemacht, der mit seiner Zeit erfreulicherweise flexibel und sehr kunden- bzw. patientenfreundlich ist. Was ich sehr gut finde, weil ich es hasse, mit einer kranken Katze viele Stunden warten zu müssen.

kater-in-korb
Das Foto stammt nicht von gestern, dazu hatte ich keine Nerven …

Michael Rattenhuber untersuchte Moritz gründlich. Aber er fand nichts. Auch die zwei Röntgenaufnahmen, die gemacht wurden, waren nicht erhellend. Nur am Enddarm war etwas zu sehen – Kot vermutlich, aber es deutete nichts auf Verstopfung hin. Fieber hatte Moritz auch keines. Übergeben hatte er sich auch nicht. Aufallend viel getrunken hat er auch nicht, im Gegenteil. Aber irgendwas war/ist da! Ich streichelte über seinen Rücken, er zuckte zusammen. Daraufhin untersuchte der Tierarzt nochmal seinen Bauch und drückte überall rum. Da – plötzlich: Moritz zeigte Reaktion mit unwilligem Miauen – also hatte er Schmerzen im Bauchraum.

Magenschleimhautentzündung?
Der Arzt tippte auf Gastritis. Versorgte Moritz entsprechend mit einigen Spritzen und gab mir auch welche mit: 3 verschiedene. Die sollte ich morgens und abends spritzen. Gott sei Dank kann ich das, geht auch ganz problemlos, wenn man weiß, wie’s geht. Moritz war also seit Mittwoch früh wieder daheim und ich konnte ihn beobachten. Das Katzenklo interessierte ihn nicht! Von Mittwoch früh bis Donnerstag Mittag hatte er weder gekackt noch gepinkelt. Das ist gar nicht gut!!! Ich rief den Tierarzt an und fragte, ob es in Ordnung sei, wenn ich dem Kerlchen ein halbes Mikroklist verabreiche. Ja, das könne ich machen. Aber nur einmal! Also verpasste ich Moritz das kleine Klistier, legte ihn auf meinen Bauch und wartete.

Steinharter Kot
Normalerweise dauert es ungefähr 10 bis 20 Minuten und der Gang zum Klo ist fällig, weil der Darm ruft. Aber der Darm gab keinen Ton von sich! Nach mehr als einer halben Stunde trug ich Moritz versuchsweise zum Katzenklo. Dort scharrte zwar rum, aber es passierte nichts, er hockte einfach nur da. Dann miaute er und scharrte erneut. Aber wieder nichts. Dann scharrte er ein drittes Mal und hockte sich hin und DRÜCKTE! Heraus kam ein ungefähr zehn Zentimeter langes Würstchen, zur Hälfte bockelhart. Aha, der Beginn einer Verstopfung. Gut, dass der Kot draußen war! Nun hoffte ich darauf, dass er Appetit zeigt. Vergeblich gehofft. Nach über einer Stunde Warten auf Appetit rief ich den Tierarzt an und sagte ihm, dass ich jetzt in die Tierklinik fahren wolle. Er fand das auch eine gute Idee und mailte die Röntgenbilder an die Tierklinik. Die Blutergebnisse müssten auch jeden Moment kommen, die wollte er dann auch sofort mailen.

Termin in der Tierklinik
Moritz in den Korb gepackt und unter lautem Katzen-Konzert nach Germering gefahren – zur Tierklinik, die erfreulicherweise auch einen schnellen Untersuchungstermin frei hatte, nämlich um 15.00 Uhr.
Die Internistin dort untersuchte ihn gründlich, stellte auch nichts besonderes fest, begutachtete die Röntgenaufnahmen, und die mittlerweile auch eingetroffenen Blutergebnisse zeigten außer einem Wert nichts besonderes. Aber dieser eine Wert deutete auf eine Entzündung hin. Könnte auch durch Parasiten verursacht sein: vielleicht der starke Milbenbefall vor zwei Wochen?

Nackt rasiertes Bäuchlein
Also Ultraschall. Mit Lili wäre so eine Untersuchung ohne Narkose völlig unmöglich, Moritz lag brav auf dem Untersuchungstisch und gab keinen Mucks von sich, als sein Bäuchlein großflächig kahl rasiert wurde. Dabei konnte man übrigens gut die kleinen Verletzungen sehen, die diese Scheiß-Milben verursacht haben … durch ihr Haut-Anbohren und Saugen. Hier übrigens nochmal ein anschaulicher Bericht über diese widerlichen Viecher.

Blasenpunktion
Dann die Untersuchung. Nichts besonders Auffälliges, nur die Nieren zeigten Entzündungszeichen. Und eine Gastritis kann man nicht unbedingt sehen (wenn ich das richtig verstanden habe – dazu muss eine Magenspiegelung mit Gewebeentnahme gemacht werden). Dann wollte die Ärztin noch Urin untersuchen, dazu musste die Blase punktiert werden – was aber keine schmerzhafte Angelegenheit war. Moritz hat nicht mal gezuckt. Blut wurde auch nochmal abgenommen, auch das ließ er anstandlos über sich ergehen, der brave kleine Kater!

Bakterien in der Niere
Nach einer dreiviertel Stunde Wartens das Ergebnis. Im Urin sind Bakterien, die da nicht hingehören, und die mit Nierenproblemen zusammenhängen können. Die Ärztin schlug daraufhin vor, Moritz an einen 24-Stunden-Tropf zu hängen, um die Nieren gut durchzuspülen. Damit war ich einverstanden. Vermutlich hatte er in den vergangenen Tagen aufgrund seiner Appetitlosigkeit viel zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen. Und weil ich ja die Flöhe husten höre, hatte ich ihm am Vormittag rein vorsorglich schon 6 ml Wasser mit einer Kanüle ins Mäulchen gespritzt, was er auch brav geschluckt hat. Schwester Renate hat nun mal feine Sensoren – oder sie denkt einfach nur nach, was viele Katzenbesitzer leider nicht machen!

Nacht in der Tierklinik
Also hab ich das kleine Kerlchen in der Klinik gelassen und bin schweren Herzens nach Hause gefahren. Die Untersuchung hat keine wirklichen Ergebnisse gezeigt – aber einige Vermutungen. Darunter eben auch die von Nierenproblemen! Und wenn ich was nicht leiden kann, dann sind es Vermutungen!

Gestern Mittag hat mich die Ärztin angerufen, um mit mir einen Abholtermin zu vereinbaren. Moritz habe gekackt, aber nichts gefressen. Weil er nur mit großen Augen in der Ecke seiner Box hockte, meinte die Ärztin, es könne einfach daran liegen, dass er Angst hat. Also hab ich ihn zwei Stunden später abgeholt und bin – begleitet von unterträglichem Geschrei – mit ihm nach Hause gefahren.

Moritz frisst!
Meine Hoffnung, dass er Appetit zeigt, war offengestanden nicht groß, umso mehr habe ich mich gefreut, dass er sich sofort über das angebotene Futter hergemacht hat. Erst Lilis Trockenfutter-Körnchen, in diesem Fall sehr gut, weil sie Spezialfutter für empfindlichen Magen-Darm gekommt. Dann habe ich ihm noch Yarrah-Feuchtfutter angeboten, auch das hat er verspeist. Und das frisch gekochte Putenfleisch hat er mit Begeisterung verdrückt.

Dann hat er sich in eine Ecke verzogen und ich habe ihn erstmal in Ruhe gelassen.

Nebenwirkungen!
Doch zwei Stunden später habe ich mich nach all den anstrengenden Stunden aufs Bett gelegt und er kam dazu. Und er war völlig unruhig. Drehte dauernd den Kopf von links nach rechts und umgekehrt, zuckte mit dem Kopf, zuckte mit den Pfötchen, legte sich hier hin und wenige Sekunden später dort hin, seine Pupillen waren deutlich vergrößert, mit dem Kater stimmte was nicht! Ich rief in der Klinik an und fragte, ob das an irgendeinem Medikament liegen könne. (Ich hatte sowas mal vor Jahren, da dachte ich, Lili würde sterben, weil sie nach einem Arztbesuch mit Medikamentengabe so merkwürdig in der Wohnung rumtorkelte, ich dachte schon, sie stirbt … es lag aber am Medikament!). Die Ärztin in der Tierklinik teilte mir nun mit, dass Moritz ein morphiumhaltiges Schmerzmittel bekommen habe. Aha! Und warum hat mir das nicht gesagt beim Abholen, und vor allem: warum hat sie mich nicht auf die möglichen (üblen) Nebenwirkungen dieses Medikament aufmerksam gemacht?!


Sehr häufige Nebenwirkungen:
Müdigkeit, Schlaf.

Häufige Nebenwirkungen:
Hitzegefühl, Schweißausbrüche, Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Pupillenverengung, niedriger Blutdruck, Atemunterdrückung, Übelkeit und Erbrechen, Schwitzen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen, Desorientierung, Nervosität, Depression, Psychose, Wahnvorstellungen, Persönlichkeitsstörung, Hochstimmung (Euphorie), Verstimmung, Unruhe, Erschöpfung, Mundtrockenheit, verwaschene Sprache, Koma, Zittern, Krämpfe, fehlende Muskelsteuerung, Doppeltsehen, Sehstörungen, Bindehautentzündung, Ohrensausen, Bluthochdruck, Herzrasen, Herzschlagverlangsamung, Hautblaufärbung, Herzreizleitungsblockierung (AV-Block), Atemnot, Atemstillstand, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, Durchfall, nervliche Missempfindung, Juckreiz, Hautausschlag, Blässe, Nesselsucht, Blasenentleerungsstörungen.


Die rot markierten Symptome zeigte Moritz deutlich. Außerdem wirkte er verwirrt, und pinkelte das erste Mal, seit er bei mir lebt, auf ein Kissen. Das hat er noch nie gemacht!!! Ob er noch andere Nebenwirkungen hatte, weiß ich nicht, weil der Kerl ja leider nichts erzählt …Dass ich von der Ärztin nicht darauf  hingewiesen wurde, finde ich NICHT IN ORDNUNG!

Ich habe daraufhin nochmal meinen Haus-Tierarzt angerufen, und der meinte, Moritz’ merkwürdigen Verhalten sei vermutlich auf das Medikament zurückzuführen und ich solle abwarten bis heute. Nun, heute Vormittag ist Moritz wieder einigermaßen normal, aber immer noch sehr müde und verhalten. Aber wenigstens konnte ich ihm die problemlos die 4 Medikamente verabreichen und er hat sogar ein Stück Putenfleisch von der Anrichte stibietzt.

Gefressen hat er auch, vor allem Putenstückchen und Lilis Körnchen. Damit er genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, habe ich ihm noch 6 ml Wasser ins Mäulchen geträufelt, was er wieder brav geschluckt hat.

Stubenarrest
Nun hat mein Schwarzbär erst mal wieder Stubenarrest, denn er muss regelmäßig Medikamente schlucken und ich muss natürlich auch sein Fressverhalten beobachten. Vor allem dann, wenn er keine Medikamente mehr bekommt (Appetitanreger, Tabletten gegen Übelkeit, Magensäurehemmer und Antibiotikum). Ich hoffe so sehr, dass die Therapie anschlägt und sein Magen bald wieder in Ordnung kommt und er auch ohne Medikamente Appetit hat.

In zwei Wochen muss dann nochmal das Blut untersucht werden – wegen der Nierenwerte. Die ja aktuell in Ordnung sind, aber an den Nieren trotzdem was sein kann. Warum das so ist, versteh ich nicht, aber es ist halt so … leider.

Ach, mein Gemüt ist mehr belastet zur Zeit als ich zugeben möchte. Aber ich merke, wie “erschöpft” ich bin …

P. S.: Eben habe ich mit meiner THP telefoniert, die zwar in Urlaub ist, aber ich darf sie in Notfällen “belästigen”. Sie behielt die Ruhe und war sehr erstaunt über das morphinhaltige Schmerzmittel, das sie völlig überflüssig findet bzw. zu überdosiert. Es gibt auch Schmerzmittel mit weniger Nebenwirkungen. Sie meint übrigens, dass Moritz auch einen Bandwurm haben könne, der mit dem üblichen Wurmmittel nicht vernichtet wird. Und Bandwürmer bereiten auch Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit. Ich werde also nächste Woche eine Bandwurmspritze bei Herrn Rattenhuber abholen.

Alles im grünen Bereich

Gestern Abend verpasste ich dem Vorgarten eine Ladung Wasser, als der Herr Schwarzbär durch den Nachbargarten tippelte. Nach einer Weile geruhte er dann auch, sich in meine Nähe zu bewegen und mit einer schnellen Bewegung gelang es mir, ihn zu fangen. Die Verletzung sah wunderbar aus. Fast zugewachsen! Dann tippelte er wieder von dannen, und ich war beruhigt.

Heute früh lag er doch tatsächlich im Wohnzimmer auf dem Sessel.
moritz

Nach ausgiebigem Gähnen gab es Frühstück. Und dann machte er sich wieder auf die Socken. Ein kurzer Halt auf der Terrassenbrüstung …

silhouette

… und dann ging es wieder ab in den Garten.
dach

Mein geliebter Liebling hat nach wie vor guten Appetit und nimmt am Leben teil. Hier entert sie gerade das Regal in meinem Arbeitszimmer.

Regal Momentan liegt sie auf ihrem Sommerstammplatz: dem Stuhl auf der Terrasse – im Schatten des Sonnenschirms.

Moritz und die grüne Hölle

Die Wunde sah heute ausgezeichnet aus: zugewachsen, bis auf eine kleine Stelle. Ich hab den Tierarzt angerufen und gefragt, ob sie wieder aufplatzen könne, wenn Moritz draußen rumrennt. Der Fachmann meinte, die Gefahr sei sehr gering und meinte auch, ich solle ihn rauslassen. Aber … die Katzenmutti macht sich natürlich trotzdem Sorgen, weil der Strawanzer eben ein Strawanzer ist und die Aussicht besteht, dass ich ihn tagelang nicht zu Gesicht bekomme.

Trotzdem habe ich vorhin den Rollladen zum Balkon oben gelassen. Der war nämlich die ganze Zeit unten, weil Lieschen vor einigen Jahren bei einem Stubenarrest von dort aus aufs Dach gesprungen ist. Man glaubt es kaum, aber es war trotzdem so. Sie ist senkrecht nach oben gesprungen! Denn plötzlich war sie verschwunden, und ich habe sie im Garten wiedergefunden. Kaum hatte ich sie nach oben transportiert, tippelte sie flugs zum Balkon, sprang aufs Gelände und wollte gerade zum Sprung ansetzen – den ich dann verhindert habe.

Balkon

Aus diesem Grund war die vergangenen Tage der Rollladen zum Balkon unten. Denn was Lieschen kann, kann Moritz erst recht – er ist ein ganz hervorragender Springer!

So, das zur Sachlage.

Weil die Wunde ja fast zu ist, und ein Ausbüchsen nicht so tragisch wäre, habe ich also vorhin den Rollladen oben gelassen, und war kurz Einkaufen. Moritz war zu dem Zeitpunkt oben in der Galerie. Als ich wieder kam, war er nicht mehr in der Galerie. Er war überhaupt nirgendwo zu sehen. Aha, dachte ich, der Racker hat es doch tatsächlich gemacht wie Lieschen. Rauf aufs Geländer, raufs aufs Dach – und weg. Na ja, den Anblick seines erstaunten Gesichtes bei der aktiven Freilassung hat er mir nicht gegönnt. Das war die eine Sache. Die andere Sache war die, dass ich mir Gedanken machte, was mit der Wunde passiert ist, als er senkrecht nach oben sprang und sich mit den Vorderpfoten am Dach aufgehängt hat. Die Wunde ist ja am Schultergelenk der rechten Vorderpfote! So ein Sprung + Aufhängen belastet die Stelle! Hoffentlich ist sie nicht geplatzt! Gedanken dieser Art beschäftigten mich und ich ging in den Garten – mit der sehr geringen Hoffnung, meinen Schwarzbär vor die Augen zu kriegen. Ich bekam ihn nicht vor die Augen!

Vorhin bin ich mit Gießkanne in die “grüne Hölle” gegangen und habe meine Pflanzen gegossen. Und plötzlich eine Bewegung – Moritz! Er war nicht ausgebüchst, sondern hatte es sich unter der Pflanzentreppe bequem gemacht. Frischluft ist bei diesen Temperaturen wohl besser als die Betthöhle …

Balkon-2

Unter der Treppe liegt er nun immer noch. Wenn ich nach ihm schaue, schaut er misstrauisch zurück.

Balkon-3

Im Großen und Ganzen ist er aber ziemlich gelassen …muede

Lili geht es gut. Sie liegt im Schatten des Sonnenschirms auf der Terrasse und hat nach wie vor guten Appetit. Ich freue mich so sehr, dass wir beide uns noch haben. Jeden Abend kuscheln wir auf dem Sofa … mit laufendem Schnurrmotor!

Lili

Frustriert am Ammersee

Seit über einer Woche hat Moritz Stubenarrest, was er gar nicht witzig findet, obwohl er sich von Tag mehr daran gewöhnt, aber entsprechend frustriert ist. Ungefähr dreimal am Tag hockt er auf der Galerie zwischen den Geländerstäben und peilt die Lage.

Galerie

Die meiste Zeit liegt er unterm Bett, in seiner mit Kissen ausstaffierten Höhle. Nachts liegt er auf dem Bett, teilweise auch auf mir. Zwischendurch kuscheln wir inniglich miteinander. Weiterlesen

Der schwarze Okkupator

Mein Stubenarrestler liegt mal hier, auf dem Kissen, das ich ihm extra ins Arbeitszimmer gelegt habe …

Kissen

mal auf meinem Bett, mal unter meinem Bett und heute hat er in seiner Verzweiflung Lilis Hochbett in Beschlag genommen.

karton

Lili hat das mit Empörung zur Kenntnis genommen. Einziger Trost war ein neuer Karton, den der Postbote vorhin gebracht hat.

Lili

Dass sie diese Frechheit nicht akzeptieren kann, ist klar.

beide

Sie hat ihr Hochbett zurückerobert und der schwarzpelzige Okkupator liegt in seiner Betthöhle und schläft.

Lili-karton

Draußen regnet es in Strömen. Prima, denn die Terrassentür mach ich bei so nem Wetter nicht auf, und Moritz will auch gar nicht raus – und so herrscht Ruhe, nicht nur im Karton.

Zu früh gefreut

Es hätte mich auch wirklich gewundert … so eine lange und relativ tiefe Wunde … und so schnell verheilt!? Eben hab ich mir Schwarzbärs Verletzung angeschaut … er hat wohl eine Weile daran herumgeleckt. Nun, wie dem auch sei, sie liegt wieder völlig offen. Erfreulicherweise ist sie nicht entzündet. Weiterlesen

Wunderbare Wundheilung

Wer die Wunde vor zwei Tagen gesehen hätte, würde heute genauso staunen wie ich, dass die 2 Zentimeter lange, klaffende Verletzung bis auf ein winziges Löchlein von maximal 2 Millimeterchen zusammengewachsen ist. Trotzdem lasse ich den Schwarzbär noch nicht raus. Denn draußen springt er auf Holzstöße, über Zäune und wer weiß noch wo rum, und da die Verletzung sich direkt am Schulterknochen befindet und die Haut dort bei Sprüngen stark beansprucht und möglicherweise aufplatzen könnte, gehe ich auf Nummer Sicher und verordne dem Strawanzer noch einen Tag Stubenarrest.

Ich habe an der Stelle behutsam ein bisschen rumgedrückt, da kam ein Tröpfchen Wundflüssigkeit raus, aber kein Eiter. Es ist auch keine Schwellung da. In das Löchlein habe ich Calendulatinktur und Wundbalsam geträufelt, so kann mein Kerlchen heute noch ein bisschen daheim rekonvaleszieren. Und ich denke, morgen früh hat sich die Verletzung ganz geschlossen, dann darf er wieder strawanzen.

Gestern hat er sich ein Bett in meinem Arbeitszimmer gebastelt und aus dem Regal Luftpolsterumschläge rausgezogen.

Umschlag

Auf denen hat er über lange Zeit geschlafen und anschließend kurz an der Katzenklappe rumgerüttelt. Die kriegt er aber nicht mehr aus der Verankerung, denn ich habe sie mit einem zuverlässigen Schraubhaken fixiert. Resigniert hat er noch ein bisschen gejammert und sich dann ins Bett zurückgezogen.

Bett
Dort lag er bis spät abends. Dann hockte er sich auf der Galerie zwischen die Geländerstäbe und grübelte intensiv darüber nach, wie er seine Freiheit wieder erlangen könnte. Die ultimative Idee ist ihm aber nicht gekommen. Und so hat er sich wieder ins Bett gelegt.

Galerie

Dort lag er die ganze Nacht. Heute früh hat er kurz Lilis Hochbett getestet,

Karton
und momentan wieder auf den Luftpolsterumschlägen Platz genommen, und Lili liegt anmutig auf dem Wohnzimmertisch.

Tisch

Sie hat immer noch guten Appetit. Als ich das vorgestern dem Tierarzt erzählt habe, hat er sich ein bisschen gewundert, allerdings auch gefreut. Ganz offensichtlich hat er am 21. Mai einen anderen Krankheitsverlauf erwartet …

Guten(r) Appetit!

Gestern war es hier heiß und schwül, und Lilis Appetit sehr gering. Heute, wo es regnet und kühl ist, kommt der Appetit wieder. Und als ich das Futtereimerchen aufgefüllt und im Flur stehen lassen habe, hat mein geliebter Liebling aus dem Vollen geschöpft.

eimer

Wo der Schwarzbär und der Weißbär sich bei Dauerregen rumtreiben, ist mir übrigens ein Rätsel … heute Nacht waren beide kurz da, jetzt liegen irgendwo draußen, an einem hoffentlich trockenen Plätzchen.

18. Juni 2014

Ich verbrachte die Nacht wieder auf dem Sofa. Lili verbrachte die Nacht wieder auf meinem Bauch.
8.00 Uhr
Lilis Appetit: nicht vorhanden
Der Gruß im großen, weißen Katzenklo: leicht flüssiges Würstchen

10.00 Uhr
Durchfall – im Garten
Sie kotzt/würgt – obwohl nichts im Magen ist, sie hat heute noch nichts gefuttert

Das ständige Auf und Ab zermürbt.
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17. Juni 2014

Die Nacht mit Lili
Vergangene Nacht bin ich relativ früh schlafen gegangen, schon so gegen 22 Uhr. Mein Lager habe ich wieder auf dem Sofa aufgeschlagen. Kaum lag ich flach, hockte Lili schon auf meinem Bauch und machte es sich dort bequem. Und dort blieb sie auch konsequent liegen bis zum Morgen. Jedes Mal, wenn sie mir zu schwer wurde und ich sie aufs Bärenkissen setzte, lag sie wenige Sekunden später schon wieder auf meinem Bauch. Ich habe sie dann lediglich ein bisschen auf meine Oberschenkel geschoben, damit nicht das volle (Leicht)Gewicht auf meinen Bauch drückte. Weiterlesen

Noch ein Patient

Zufällig habe ich vorhin entdeckt, dass mein Schwarzbär wieder eine verletzte Pfote hat. Gott sei Dank hat er sich nicht wieder die Kralle rausgerissen, aber in der Zehe ist ein Schnitt und sie ist geschwollen.

Da Moritz ein Seifenbad ja erfreulicherweise problemlos über sich ergehen lässt, habe ich Seifenlauge angerichtet und seine Pfote ungefähr 10 Minuten reingetunkt. Dann habe ich Calendulatinktur drauf geträufelt und die Zehe noch mit Wundspray besprüht. Arnica C 200-Tropfen habe ich ihn auch noch verabreicht, sowie fünf Kügelchen Phosphor C 30, beides ist gut gegen Entzündungen.

Nun überlege ich, ob ich den Rabauken raus lassen soll, denn die Verletzung ist direkt auf dem Ballen der Zehe, er läuft also direkt darauf. Ich glaube, ich lasse ihn noch zwei, drei Stündchen in der Wohnung, versorge dann nochmal die Zehe und lasse ihn dann vielleicht am Nachmittag wieder raus. Momentan sitzt er auf dem Schreibtisch und jammert. “Ich will raus”, heißt das …

Und jetzt hockt er in Lilis Lieblingskarton und putzt sich ausgiebig …

karton

15. Juni 2014

Kurz nach Mitternacht
Ich rede es mir nicht ein. Lili befindet sich auf dem Weg des Abschieds. Ich lebe zu lange mit Katzen, um nicht zu erkennen, dass momentan ein Prozess abläuft, der von der Natur bestimmt wird.

Lili futtert … kleine Portionen, über die ich mich sehr freue.

Die Knoten werden größer. Nicht rasant, aber sie fühlen sich anders an als vor drei Wochen.

Lili schläft sehr viel.

Sie sucht nicht mehr die Nähe zu mir wie früher. Obwohl sie jetzt gerade neben mir auf dem Schreibtisch liegt.

Sie kommt kaum noch zu mir ins Bett am frühen Morgen.

Sie legt sich auch viel weniger auf meinen Schoß, wenn ich auf dem Sofa sitze.

Ich spüre, dass der Abschied begonnen hat.

Ich weiß um den Abschied seit dem 21. Mai. Da war die Diagnose, und ihr Verhalten kaum verändert. Im Grunde “weiß” ich es aber schon länger. Denn Verhaltenssymptome gab es schon seit Monaten. Sie waren winzig und ich mir ihrer nicht bewusst. Obwohl ich sie bemerkt habe … rückblickend kann ich sie sogar beschreiben.

Jetzt liegt sie auf dem Schreibtisch neben dem Bildschirm. Auf einem aufgeklappten Buch. Sie liebt aufgeklappte Bücher als Kopfkissen!

Ich streichle sanft über ihr Fell und Tränen rollen über meine Wangen. Ich liebe sie so sehr …

Lili, mein geliebter Liebling.

13. Juni 2014

karton
Auf dem Weg zum Karton

Nun sind es schon mehr als drei Wochen seit der Diagnose. Mein geliebter Liebling futtert immer noch ihre Körnchen, zwischendurch gekochtes Hähnchen- oder Putenfleisch und auch das Feuchtfutter. Der Appetit ist da, aber nicht groß. Sie bekommt auch jeden Tag ein Löffelchen von der Aufbau-Emulsion. Gestern waren wir im Garten – sie geht auch wieder von allein runter. Das hatte sie ja ein paar Tage lang nicht gemacht, sondern saß nur auf der Terrassenbrüstung.

Gestern Abend habe ich das Vorgärtchen wieder gegossen, und da standen alle drei plötzlich auf der Matte. Lili verpasste Moritz gleich eine Ohrfeige und tippelte anschließend in der Gegend herum. Wenn der Zustand so bleibt, bin ich sehr zufrieden. Die Knötchen “explodieren” nicht, wie die THP neulich gefragt hat, aber kleiner werden sie leider auch nicht …

Lili bekommt auch jeden Tag ihre Organtherapie. Vielleicht wirkt die ja doch, obwohl viele Menschen von Homoöpathie nichts halten. Aber was wissen wir schon wirklich? Mit dem Wissen ist es ja so, dass wir nur solange meinen etwas zu wissen, bis etwas anderes bewiesen ist.

Momentan liegt Lili wieder auf dem Stuhl auf der Terrasse und hält ihr Morgenschläfchen. Der Himmel ist nicht mehr so blau wie gestern, und es könnte sein, dass heute ein Gewitter kommt. Das wäre gut für die Natur – solange es nicht mit solcher Gewalt über uns hinweg fegt wie in NRW. Und ich denke, Lili wären niedrige Temperaturen auch sehr angenehm – sie sucht sich immer ein kühles Plätzchen.

Heute macht sie irgendwie einen matten Eindruck – kneift die Augen zusammen. Hab eben ihre Öhrchen gefühlt, sie sind nicht heiß. Es können nämlich auch Fieberschübe auftreten. Vielleicht liegt es aber auch nur am Wetter, eine Abkühlung wäre wirklich sehr willkommen.

9. Juni 2014

Seit Tagen futtert Lili wieder ihre Körnchen. Und muss sie ihr nicht hinterher tragen – sie fordert sie ein. Sie hockt sich auf ihren Futterplatz auf der Terrasse und schaut mich mit großen Augen an. “Ich hab Hunger”, heißt das.

Ich streue ihr die geliebten Körnchen hin, und sie verputzt sie. Es sind immer nur kleine Portionen, aber das war schon immer so. Ist die erste Gabe weg, bekommt sie eine zweite – sofern sie sitzen bleibt. Geht sie von dannen, ist sie satt. Vorerst.

Sie setzt sich relativ oft auf ihren Futterplatz. Sie schlabbert auch wieder Wasser – aus der Vase auf meinem Schreibtisch oder aus dem Schälchen auf der Terrasse.

Sie geht auch von allein in den Hof – so wie gestern Abend.

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Ansonsten liegt sie bei diesen sommerlichen Temperaturen auf ihrem Outdoor-Lieblingsplatz, dem Terrassenstuhl.

stuhl

Wenn sie dort liegt und ich den Drucker anschmeiße, kommt sie angedackelt und muss prüfen, was das geheimnisvolle Gerät mal wieder ausspuckt.

drucker

Da ich ja ziemlich vergesslich bin, verliere ich immer wieder Körnchen auf dem Schreibtisch. Sie räumt sie dann sofort auf.

tisch

Ab und zu arbeitet sie auch …

tastatur
Alles in allem geht es meinem geliebten Liebling gut und ich hoffe, dass ich weiterhin so positive Nachrichten schreiben kann …

6. Juni 2014

Heute Nacht werde ich vermutlich wieder in meinem Bett schlafen, denn gestern Nacht hatte ich den Eindruck, dass Lili auf dem Sofa lieber allein geblieben wäre. Sie legte sich beim Schlafengehen nicht auf mich drauf oder an mich dran, und als ich ihr Fell gekrault habe, kam auch kein einziges Tönchen aus ihr raus. Ich dachte schon, der Schnurr sei kaputt. Heute früh hat sie ihn Gott sei Dank wieder eingeschaltet.

Zum Frühstück kann ich nur sagen: Hähnchenstückchen am Morgen, vertreiben alle Sorgen.

beide
Mit sichtbarem Appetit hat sie gefrühstückt, was mein Herz mit Freude erfüllt. Sie geht auch nach wie vor auf ihren Futterplatz und zeigt mir, dass ich ihr was präsentieren soll. Heute also Hühnchen, selbstgekocht, ein paar Körnchen und ein bisschen Vollfutter. Immer nur kleine Portionen, aber große Portionen hat mein geliebter Liebling ohnehin nie verputzt. Ihr empfindlicher Magen-Darmtrakt kommt mit vielen kleinen Mengen offensichtlich besser zurecht.

Dann habe ich auf dem Terrassentisch auch wieder Körnchen verloren – sie fand sie später und hat sie … grp … grp … grp … sofort vernichtet.

tisch

Auch die auf dem Schreibtisch verlorenen Körnchen haben sie gestört – die mussten also auch aus dem Weg geräumt werden!

Dann habe ich den heutigen Tag mit hohen Temperaturen und wolkenlosem Himmel dazu genutzt, den Sofabezug und die Vorhänge zu waschen. Die habe ich dann zum Trocknen auf der Terrasse aufgehängt. Lili nahm die versperrte Aussicht erst mit großem Interesse zur Kenntnis …

Vorhang

… und ging der ominösen Angelegenheit dann näher auf den Grund.

Vorhang-2

Vorhin habe ich Lieschen gefüttert. Lili lag auf dem Terrassenstuhl. Am vergangenen Wochenende hat sie an solchen Aktionen keinerlei Anteil genommen und sich überhaupt nicht gerührt. Vorhin hob sie den Kopf, so nach dem Motto: “Oh, da bekommt ja jemand was zu futtern! Und wa ist mit mir?” Ich brachte ihr ein paar Hähnchenstücke, sie sie sofort verputzt hat.

Ich genießen jede Stunde und jeden Tag mit Lili und bin dankbar, dass ich mein geliebter Liebling wieder Appetit hat und Interesse am Leben zeigt. Sie war heute auch schon im Garten. Keiner weiß, wie lange es ihr gut gehen wird – aber ich bemühe mich, mir darüber den Kopf nicht zu zerbrechen, sondern mich über ihre Gegenwart zu freuen. Und momentan freue ich mich sehr darüber, dass die Sonne scheint, die Vorhänge schon wieder trocken und gebügelt im Wohnzimmer hängen und mein geliebter Liebling im Schatten des Sonnenschirms auf dem Terrassenstuhl liegt und ihr Mittagsschläfchen hält …

4. Juni 2014

Züngchen

Hier ein ganz süßer Schnappschuss von meinem geliebten Liebling. Ich habe ihn gestern gemacht, als sie die Joghurtschüssel ausgeleckt hat. Während ihr Züngchen rein und raus fuhr, bemerkte sie plötzlich eine Meise in der Birke. Sie hob spontan den Kopf und vergaß völlig, das Zünglein einzuziehen. Das war ein Schnappschuss im Sinn des Wortes, denn auch nur eine Sekunde später war der rosa Löffel schon wieder drin.

Gestern war ein guter Tag. Sie hat relativ viel gefuttert: eineinhalb Döschen von der Thunfisch-Huhn-Mischung. Sie ging auch mehrmals zu ihrem Futterplatz und hat das Futter regelrecht gefordert.

Während ich arbeitete, lag sie öfter auch in einem Karton auf meinem Schreibtisch. In dem liegt sie gern und beobachtet mich von dort aus. Zwischendurch rolle ich mit dem Stuhl hin und gebe ihr Nasenstüber. Sie schnurrt sofort!

karton

Am frühen Abend gab es dann noch eine Überraschung für Lili: einen nagelneuen Karton. Kaum stand er auf der Terasse, hockte sie auch schon drin.

Karton-2

Dann bearbeitete sie ihn mit Wonne und kratzte in den gegenüberliegenden Ecken wie eine Wilde und hatte sichtlich großes Vergnügen. Und ich konnte herzhaft lachen über ihre Zerstörungswut.

kratz

Dann stellte ich den Karton auf den Terrassentisch. Kaum stand er dort, hockte sie auch schon wieder drin.

Augen

Lust zum Spielen hatte sie auch. Ich kratzte von außen am Karton und sie schlug blitzschnell mit der Pfote nach meinem Finger. Sie hatte größtes Vergnügen dabei und ich war glücklich, ihr diese Freude bereiten zu können. Nun hoffe ich, dass das nicht ihr letzter Karton ist.

Pfote

Bevor die Nacht kam, hockte sie sich auf die Terrassenbrüstung und betrachtete die Welt von oben.

Terrasse

Leider gibt es sonst nichts Gutes zu berichten. Die Knoten vermehren sich. Bislang geht sie noch aufs Klo, Darm und Niere funktionieren noch, aber das kann sich täglich ändern. Was ich meinem geliebten Liebling von Herzen wünsche, dass sie ohne Schmerzen einschlafen kann. Und schon wieder laufen die Tränen. Draußen ist herrliches Sommerwetter, in mir drin sieht es gar nicht heiter aus … gut ist, dass ich nicht die viele andere Menschen außer Haus arbeite und meine kranke Katze allein lassen muss. Ich kann den ganzen Tag um sie rum sein. Und die Nacht auch. Gestern Nacht lag sie erst eine Stunde lang auf meinem Bauch, hat geschnurrt und ich habe sie gestreichelt. Erst später hat sie sich auf dem Bärenkissen eingeringelt, wo sie bis zum frühen Morgen geschlafen hat. Mein geliebter Liebling …

P.S.: Eben hat sie gefrühstückt. In zwei Etappen. Ich bin sehr froh, dass ich diese Thun-Huhn-Mischung entdeckt habe. Es ist zwar nur ein Ergänzungsfutter, aber darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an. Denn Hauptsache, sie futtert es mit einigermaßen Appetit. Seit gestern geht sie ja wieder zu ihrem Futterplatz, und schaut mich erwartungsvoll an. Sie zeigt mir also, dass sie was zum Futtern haben möchte. Und es ist furchtbar, wenn sie dort hockt, wartet, ich ihr war hinstelle, sie daran schnuppert, und es ihrem Näschen nicht gefällt und sie ungefuttert von dannen zieht. Umso größer ist jedes Mal die Freude, wenn ihr die Thuhn-Huhn-Mischung gefällt!

Nachsatz um 10.30 Uhr: Gestern habe ich im Biomarkt zwei Schälchen Biofutter gekauft. Eines davon habe ich heute früh aufgemacht, ein Bröckelchen hat sie gefuttert. Dann war Ende. Na ja, sie futterte ja Thun-Huhn. Ich vorhin in den Tierladen, um Nachschub zu holen von dem Thun-Huhn. Tierladen hat mittwochs geschlossen. Gott sei Dank habe ich noch ein Döschen davon.

Nun kam ich aber eben auf die Idee, ihr nochmal das Biofutter anzubieten. Ich schmierte mir die Mousse auf den Zeigefinger, und ruckzuck war der Zeigefinger sauber geleckt. Aha! Ich holte das Schälchen aus der Küchde (Lili lag auf dem Terrassentisch) und legte ihr ein so ungefähr einen halben Teelöffel von dahin vors Mäulchen. Leck, leck, leck– weg war das Futter. Und so hab ich ein kleines Bisschen nach dem anderen hingelegt, und sie hat mit großem Appetit gefuttert. Sie hat nicht mal mehr geschnuppert – was sie sonst macht – sondern mit Vergnügen das Biofutter verputzt. Ein Drittel des Schälchens. Mein Herz lachte! Denn dieses Futter ist kein Ergänzungsfutter, sondern Vollfutter. Ist das nicht wunderbar?

Futter

Jetzt hoffe ich nur, dass sie es nicht wieder auskotzt. Aber momentan liegt sie zufrieden auf dem Terrassenstuhl – wo ich sie von meinem Arbeitsplatz aus prima im Augen habe und alles mitkriege.

Terrasse

13.35 Uhr:Teller Die Tellerwäscherin kommt ihrer Arbeit nach …

Nacht auf dem Sofa

Vergangene Nacht habe ich wieder auf dem Sofa geschlafen. Es gefällt mir dort sehr gut. Denn neben mir liegt Lili. Gestern habe ich wieder mein “Bett gemacht” und direkt neben mich das Bärenkissen gelegt. Ich lag kaum unter der Decke, kam Lili auch schon angetippelt, hüpfte auf das Bärenkissen, machte dort ausgiebig den Milchtritt und ringelte sich dann ein. Ich streichelte sie erst ein Weilchen, und ließ meine Hand dann an ihrem Fell liegen. Das mochte sie, denn sie schnurrte – lange und laut. Sie schnurrte mich in den Schlaf, der nicht lange auf sich warten ließ. Zwischendurch wachte ich auf, dann schenkte ich ihr wieder eine kleine Streicheleinheit. Ich bin dankbar für diese Stunden, deshalb werde ich in nächster Zeit nicht in meinem Bett, sondern auf dem Sofa schlafen – neben meinem geliebten Liebling. Weiterlesen

Gestern im Garten

ProfilGestern war Lili sehr reduziert. Nichts mehr gefressen, kein Interesse an ihrem sonst so geliebten Thunfisch, kein Interesse an Joghurt. Sie lag nur auf dem Terrassenstuhl und schlief. Am späten Nachmittag streichelte ich mal wieder ihr Köpfchen, als sie plötzlich aufhorchte, sich erhob, auf die Terrassenbrüstung sprang, übers Dach lief und sich an der Regenrinne niederließ, dort, wo die Katzenleiter befestigt ist. Von dort starrte sie in den Garten. Minutenlang. Dann wollte ich wissen, was da los ist und ging nach unten. Weiterlesen