Kategorie: Katzenfreunde

Frederik und Oskar

Frederik Suter bekam mit 17 Jahren die Diagnose “Neurofibromatose Typ 2”. Das ist eine seltene, genetisch bedingte Erkrankung, die Tumore im gesamten Nervensystem verursacht. Jeder Mensch mit dieser Erkrankung sieht sich mit verschiedensten Problemen konfrontiert.

Frederik muss mit vielen Einschränkungen leben, unter anderem hört er nichts mehr, und vor einigen Wochen ist sein geliebter Kater Oskar von einem Auto überfahren worden.

Hier Frederiks Gedanken, mit denen er sich von Oskar verabschiedet.

Die doppelte Dosis

Juli 21

Lieber Oskar,

kannst du dich an den 5. Juli 2021 erinnern? Du warst mal wieder unterwegs, es war fast schon 11 Uhr abends. Ich hab mich schon ins Bett gelegt, mir meine Boxershorts und T-Shirt angezogen. Plötzlich leuchtet mein Handydisplay auf, ‘private Nummer’ ruft an. Ich lehne ab. Was war das denn? Wenig später nochmal. Ich geh dran, sage ‘ich bin taub’, lege auf. Denke das war dumm. Nochmal Anruf, diesmal sage ich ‘ich bin taub, bitte bei WhatsApp schreiben’. Dann klingelt es wohl an der Tür und wenig später kommt meine Mitbewohnerin ins Zimmer, schaut ernst und sagt was von Oskar, eine Geste, die ich nicht verstanden hab, und ‘Polizei’. ‘Bitte nochmal, ich glaube, ich habe dich falsch verstanden’ sage ich. ‘Oskar überfahren, Polizei da’.

Sofort war ich am Bettrand gesessen, zog mir eine Hose an und stapfte vom Zimmer zum Wohnzimmer, sagte den zwei Polizisten: ‘Moment, ich setze mich an den Küchentisch’. Schritte der Unendlichkeit mit einem unglaublichen Schmerz in der Brust. Was? Wie? Wo? Warum? Warum mein lieber Oskar? Ich konnte es nicht glauben, irgendwie hatte ich auch Hoffnung etwas anderes ist passiert.

Als ich saß, nahm ich mein Handy zur Transkription. Einer der Polizisten sagte: ‘Es tut uns leid ihnen mitteilen zu müssen dass ihre Katze überfahren wurde’ ich versuchte Fassung zu bewahren, war erstmal schockiert und schwieg. Irgendwann: ‘Wo?’ Mainaustraße. ‘Wir haben ihn dabei, wollen sie ihn behalten oder sollen wir ihn mitnehmen und entsorgen?’ ich musste überlegen. War etwas irritiert. ‘Entsorgen? Mein Oskar?’ ich sagte: ‘Ich würde ihn gerne erst nochmal sehen’ und hatte noch die klitzekleine Hoffnung, dass er es nicht war. ‘Gut, der Körper ist ja noch ganz, nur etwas Blut kommt aus dem Maul’. ‘Mir egal’ dachte ich, ‘zeigt mir Oskar!’ Ein Polizist holte einen blauen Sack, ‘wohin?’ Ich sagte ‘Terrasse’, dort wurde er langsam aufgemacht und mit der Taschenlampe beleuchtet. Er zog einen Handschuh an und hob ihn hoch. Ich erkannte Oskar sofort beim Liegen schon. Die Gewissheit setze sich fest, der Schock saß tief. ‘Sieht aus als ob er schläft’ murmelte ich und lächelte ein bisschen. Ich strich ihm nochmal über den Körper, ganz kurz. Ganz warm war er noch. Das Herz pocht nicht mehr?’, wollte ich mit dem letzten Funken Hoffnung wissen. Kopfschütteln. Ich fragte: ‘Kann ich den Kontakt vom Fahrer haben?’ der Polizist fing an: ‘Dem kann man aber keinen Vorwurf machen…’ Ich unterbrach: ich möchte mich bei ihm bedanken, dass er die Polizei gerufen hat…’ der Fahrer wurde angerufen ob ich Kontakt haben darf. Kurzes Telefonat ‘Ja. Genau. Neee. Okay … Ja, ok, tschüss!” Die Nummer stand auf dem Zettel. ‘Heute nicht mehr, aber morgen nach der Arbeit können Sie gerne anrufen’, ‘OK, damit ist unser Job erledigt’. Ich bedankte mich und versuchte einzuschlafen. Nach ein paar Stunden klappte es.

Ich werde nie vergessen, wie du:

– erst Angst, immer mehr Mut hattest, z.b. beim Klingeln der Tür, erst liefst du weg, dann immer hin

– Beim Wunsch nach dringender Aufmerksamkeit seitlich leicht in die Kniekehle gebissen hast

– verrückt nach Federn warst (daher hast du deinen Gebärdennamen ‘Hai’, denn dann warst du so im Zerstörermodus wie ein Hai, der Blut gerochen hat)

– anfingst auf deinen Namen zu hören und kamst (wenn du Lust hattest)

– Mit deinem Hängebauch gewackelt hast bei leichtem Galopp

– Dich in Kartons gesetzt geliebt, oder sie in kleine Stücke zerknabbert hast

– Küchenrollen erledigt hast

– mit deiner Nase meine Faust angestupst hast wenn du betteltest

– Dich unter Decken versteckt hast

– Taschen, Jacken etc. von Gästen sofort beschlagnahmt und darauf gesetzt hast

– komplett stur dich nicht vom Bett oder Sitzplatz hast verdrängen lassen

– bei Leckerlis die Krallen ausgefahren hast

– Dich im Bett neben mir anschmiegt hast und hingeplumpst ist und dich einfach mal komplett nichts gestört hat mit vollem Vertrauen

– manchmal sogar Küsschen gab oder auf mir lagst, Kopf an Kopf

– Wie du es hasstest, hochgehoben zu werden, aber allmählich immer länger im Schoß auf dem Stuhl sitzen bliebst

– Verrückt geworden bist beim Federstab in der Sofaritze oder unter dem Kissen

– Stolz die Federangel weg getragen hast, wenn du sie mal wieder unter vollem Körpereinsatz weggezogen hast, bis der Stab brach oder die Schnur riss (meistens unters Sofa)

– mit einem ‘Miau’ signalisiert hast, dass du es nicht mehr aushältst, Leckerlis oder essen zu bekommen, rauszugehen

– Dein vibrierendes Schnurren im absoluten chill-modus

– morgens Begrüßung, sobald ich Tür aufmache ins Bett gehüpft bist 

– Deine Begrüßung, wenn ich Mal weg war und nachhause kam, manchmal mit vorwurfsvollem ‘Miau’

– Deine Tritte beim Kraulen des Bauches mit den Hinterbeinen aus dem Nichts, plötzlich beginnend und endend

– Oder den Klamottenschrank den du liebtest auszuräumen

– …


Der Schmerz war groß. Aber auch das Wissen war da, dass die Trauer Zeit braucht. Um nicht in die depressive Abwärtsspirale zu gelangen, habe ich meine Dosis Antidepressiva verdoppelt.

Habe auch beschlossen, deinem Bruder Odin die doppelte Dosis Liebe zu geben.
kater

Danke für deine Liebe, die du mir gegeben hast!

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Damit Oskars Bruder Odin nicht so allein sein muss, hat Frederik nun Lucy adoptiert.

lucy

Der Katzenkönig beim Tierarzt

Nadja Olschewsky hat mir Neujahrspost geschickt und dabei auch Folgendes geschrieben: “Leider hatte Simba sich am ersten Urlaubswochenende böse an einem rostigen Dorn verletzt, sah erst gar nicht spektakulär aus, bin dann aber doch sicherheitshalber zum Tierarzt gefahren und bei der Untersuchung kam ein pfenniggroßes Loch am seitlichen Bauch zum Vorschein. Ich bin fast in Ohnmacht gefallen …


Sieht nicht unbedingt glücklich aus, der wunderschöne Katzenkönig …

Er wurde geklammert, tagelang Schmerzmittel und Antibiotika verabreicht und hatte eine Woche Hausarrest mit Halskrause. Grauenhaft!! Wir sind bei Wind und Wetter wieder an der Leine raus und ich habe mir die Beine in den Bauch gestanden, bis er jeweils die Umgebung auf mögliche Gefahren abgescannt hatte. Naja, inzwischen ist es überstanden, alles ist gut verheilt. Nachts behalte ich ihn jetzt gerade drinnen, ist doch ganz schön kalt derzeit und außerdem macht ihm ein anderer Kater anscheinend das Revier streitig und hat ihn vor einigen Wochen ordentlich vermöbelt, da waren wir dann auch schon beim Tierarzt gewesen … seufz.”
Fotos: Nadja Olschewsky

Ich drücke Ihnen, Simba, mir und Rosso fest die Daumen, dass 2021 endlich mal tierarztfrei bleibt und auch keine sonstigen Abenteuer ins Haus stehen. Denn davon hat 2020 uns genug zur Verfügung gestellt … reicht für 3 Jahre. Für meinen Geschmack auch gern länger.

PS: Mir gefällt der neue “Trichter”, der nicht mehr so ein steifes Ding ist wie sonst. Ich vermute, er ist deutlich angenehmer als der Steifplastiktrichter, der bislang zum Einsatz kam.

Dreibeinige Mäusetöterin

Fortsetzung von Miri:
Heute brachte Miri im Halbstundentakt 3 Mäuse und hat gefuttert wie ne Grosse.Für mich blieben nur 2 Gallenblasen und ein Mausepfötchen übrig.Brav hat sie die Mäuse auf dem Teppich gefressen. 1. sieht man die Blutflecken nicht gut und 2. kann ich den Teppich in der Maschine waschen.
Interesssant ist, dass Schnurrli an der gleichen Stelle eine Etage tiefer auch einen Teppich hat, wo er seine Mäuse frisst. Die Stellen unten an der Treppe scheinen gut zu sein, um Mäuse zu fressen.

Liebi Grüessli, Margrit

Ich freue mich sehr, dass es deiner süßen Miri wieder so gut geht – auch mit einem Beinchen weniger.

Miri, das 3-Beinchen

Heute bekam ich Post von Margrit aus der Schweiz. Sie hat einen kleinen Erlebnisbericht geschickt, denn vor ein paar Monaten musste bei ihrem geliebten Kätzchen Miri ein Beinchen amputiert werden. Dass eine Katze aber auch prima mit nur drei Beinen leben kann, zeigt Margrits Bericht:


Weihnachten 2018 spürte ich einen nussgrossen Knoten an Miris linkem Vorderbein, unserer 6-jährigen Glückskatze. Bei der nächsten Schmuserunde fand ich den Knoten nicht mehr. Es dauerte ein paar Tage, bis ich den Knoten sicher lokalisieren konnte.

Im Februar 2019 wurde der Knoten so gut es ging entfernt. Der Tumor war mit dem Muskel verwachsen und konnte nicht ganz entfernt werden. Das Gewebe wurde eingeschickt und untersucht. Es war ein Fibrosarkon und sehr bösartig. Es war aber ein lokaler Tumor, das heisst, er bildet normalerweise keine Metastasen.

Leider stellte ich nach ein paar Monaten fest, dass das Kerlchen wieder wuchs und langsam grösser wurde. Im Februar 2020 wurde nochmal eine Biopsie gemacht, um den Tumor genau zu untersuchen und eine Therapie herauszufinden. Das Ergebnis war niederschmetternd für uns: Es gibt keine Heilung, das einzige Mögliche war, das Beinchen zu amputieren.

Wir hörten immer wieder, dass Hunde und Katzen sehr gut mit 3 Beinen zurecht kommen. Auch im Internet fand ich solche Berichte. OK,, körperlich sollte das für die fitte Katze kein grosses Problem sein, aber psychisch? Dazu muss man wissen, dass Miri total aggressiv war als ich sie fand und alles und jeden angriff. Ich fütterte sie auf dem Spielplatz an, indem ich bei ihr sass und ruhig mit ihr sprach. Langsam fasste sie Vertrauen, zog bei uns ein und wurde eine richtige Schmusekatze mir gegenüber. Ich bin ihre grosse Liebe. Ich hatte Angst, dass wir wieder von vorne anfangen müssen. Was ich einmal schaffte, schaffe ich auch noch ein zweites Mal, davon war ich überzeugt.

Wir planten weiter. Es wurde ein CT gemacht um sicher zu sein, dass keine Metastasen vorhanden sind. Alles gut, und wir machten einen OP-Termin.

Am 23. April 2020 wurde der Kleinen das Beinchen amputiert. Drei Tage später konnte ich sie mit vielen Schmerzmittel im Gepäck abholen.

3 Tage nach der OP

Sie war kaum aus der Box da futterte sie schon eine ganze Portion. Wir hatten sie im Schlafzimmer einquartiert. Unter dem Dachfenster steht ein ca. 80 cm hohes Regal. Beim ersten Versuch, da raufzuspringen, stürzte sie ab. Damit sie aufs Bett kam, hatten wir eine Treppe aus einer Schachtel und einem dicken Kissen gebaut. Da kletterte sie rauf und sah bald, dass sie von da über den Nachttisch auf das Regal kam. So konnte sie aus dem Fenster schauen. Zwei Stunden später, schaffte sie es schon, auf das Regal zu springen. Natürlich musste sie sich immer mal wieder ausruhen.

So kann Miri natürlich keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Wenn das Fell nachgewachsen ist, sieht man davon ja nichts mehr.

Sie erholte sich sehr gut. Schon am nächsten Tag flitzte sie an mir vorbei, als ich die Türe öffnete, und rannte drei Treppen runter zur Katzenklappe. Die war zum Glück auf Eingang gestellt (wir haben noch Schnurrli, und der musste seinen Eingang haben; wenn er raus wollte, spielten wir Portier.) Vor der Klappe holte ich die Kleine dann ab. Sie war über ihre Flucht so erschrocken, dass sie danach keinen Fluchtversuch mehr startete.

Erleichtert bin ich, dass sie immer noch die gleiche Schmusekatze ist. Ihrer Seele hat die OP gar nicht geschadet.

Eine Woche nach der Operation schrie sie in der Nacht immer mal wieder. Gegen Morgen beruhigte sie sich und wir beschlossen, mal abzuwarten. Gegen Mittag ging die Schreierei wieder los. Super, es war Donnerstag und am Nachtmittag war die Tierarztpraxis geschlossen. Ich rief trotzdem an und konnte die Kleine über Mittag abliefern. Miri hatte Phantomschmerzen. Mit Morphium wurde sie erst mal schmerzfrei gemacht und dann auf ein neues Medikament eingestellt.

Elf Tage nach der Operation wurden die Klammern entfernt und ich durfte unser Kätzchen wieder nach Hause holen.

2 Wochen nach OP – das sieht doch schon ganz passabel aus

Mit dem neuen Medikament kam sie gut zurecht. Sie bekam ihren geliebten Freigang wieder und hoppelte erst noch wacklig, bald aber ganz sicher durch die Gegend.

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Langsam gehen scheint anstrengend zu sein, und nach längeren Strecken muss sie erst mal ausruhen. Rennen geht sehr gut, da sieht man gar nicht, dass sie nur drei Beine hat.

Leute mit Katze oder Hund sehen sofort, dass ein Beinchen fehlt. Tierlose Leute fragen: «Ist sie verletzt, sie läuft so komisch …, sie realisieren gar nicht dass da ein 3-Beinchen unterwegs ist.

Drei Wochen nach der Operation brachte sie ihre erste Maus nach Hause. Dann ging es Schlag auf Schlag mit den Nagern. Wir wurden gut versorgt.

Wenn man Miri von der rechten Seite sieht, merkt man gar nicht, dass ein Beinchen fehlt

Fünf Wochen nach der Operation hatten wir unser fröhliches Kätzchen wieder. Sie macht wieder alles wie vorher. Sie ist allerdings vorsichtiger geworden und nicht mehr gar so eine Draufgängerin. Was ich gut finde, denn vorher lebte sie teilweise gefährlich.

Ich bewundere diese kleine, tapfere, starke Schmusekatze. Sie meistert ihr Leben vorbildlich.

Gut drei Monate nach der Operation versuchten wir es ohne das Schmerzmedikament. Nach einer Woche kamen die Phantomschmerzen wieder. Also bekam sie das Medikament weiterhin. Laut Tierärztin können wir nur von Zeit zu Zeit ausprobieren, ob sie das Schmerzmittel noch braucht. Inzwischen bekommt sie seit drei Wochen nichts mehr und bis heute blieb sie ohne Schmerzen. Wir hoffen, dass das jetzt so bleibt.

14. Oktober 2020 maggi/Margrit Koch


Danke für diesen Bericht, liebe Margrit. Und deiner kleinen Miri wünsche ich von Herzen alles Liebe und Gute! Renate

Post von Lakritze

Die herzallerliebste Lakritze, die Lili so ähnlich sieht, hat ein paar Fotos geschickt. Von sich und ihren Freunden:


Amira, Luna und Tobias sind Ragdoll-Katzen, und die herzallerliebste Lakritze ist Tochter einer Straßenkatze.
Sooooo süß!
Die Fotos hat die Katzenmama Ingrid gemacht.
Danke!

Der Katzenkönig ist reisefertig

Simba, der wunderschöne weiße Katzenkönig, kann zwar nicht sprechen, wonach ihm der Sinn steht, bringt er aber trotzdem unmissverständlich zum Ausdruck.

Das obige Foto spricht doch Bände, oder etwa nicht?

Die Vorgeschichte: Im vergangenen Jahr verreiste Simbas Dosenöffnerin, und Simba musste während ihres Urlaubs in eine Katzenpension. Ob und wie es ihm dort gefallen hat, ließ sich nicht herausfinden, auf alle Fälle war seine Besitzerin ziemlich enttäuscht, als sie wieder zurückkam, denn er zeigte absolut keine Wiedersehensfreude. Vermutlich war er sauer!

Bin sehr gespannt, was Nadja Olschewsky beim nächsten Urlaub macht. Dass Simba mit will, daran besteht ja wohl nicht der geringste Zweifel …

Der Katzenmörder

katzenmoerder

Von mir weiß man, dass ich Tiere liebe, Katzen ganz besonders. Weil meine Frau im Juli Geburtstag hat, bin ich – Sternzeichen sei Dank – sogar mit so einem Lieblingstier verheiratet.

Da mir Katzen in vielen Lebensjahren eine feline Erziehung verpasst haben, verstehe ich diese Wunderwesen mittlerweile ziemlich genau. Wenn sie mich manipulieren, nützt mir das allerdings gar nichts. Ich bin ja schon froh, wenn sie mich als Untertan in ihrem Hoheitsgebiet dulden. Dass ich dafür etliche Konzessionen machen muss – bzw. äußerst gern mache – leuchtet sicher ein. Warum man mich einst Katzenmörder genannt hat, ist damit aber nicht erklärt.

Vor Jahrzehnten war ich in leitender Stellung in der Verwaltung einer Stadt tätig und völlig abrupt in eine mich überfordernde Situation geraten. Eine unerwartet verstorbene Frau hatte der Gemeinde ein besonderes Erbe hinterlassen, um das ich mich von einer Stunde auf die andere kümmern musste.

Ein kleines Mehrfamilienhaus mit einem großen Garten ist an sich keine schlechte Hinterlassenschaft, daran ändert auch eine etwas desolate Bausubstanz nichts. Gestaunt habe ich allerdings bei der kurzfristig nötig gewordenen Übernahme des Objektes doch. Wer im riesigen Garten stand, hatte das Gefühl, sich mitten in einer Modelleisenbahnanlage zu befinden. Überall gab es mit Gittern tunnelähnlich überdeckte Bahnen – mit Weichen. Die Bahnen führten von jedem Fenster des dreigeschossigen Hauses in den rundum umzäunten Garten, und es herrschte ein reger Verkehr mit Rückstau an diversen Kreuzungsstellen. Es waren allerdings nicht etwa Züge, die für dermaßen viel Betrieb sorgten, sondern Katzen. Wenn ich mich nach so langer Zeit noch richtig erinnere, zählten wir damals 72 Tiere, und für die sollte ich von nun an die Verantwortung übernehmen.

Allein hat man mich mit dem tierischen Problem zwar nicht gelassen, aber nach außen hin musste ich für alles, was nötig war, doch den Kopf hinhalten. Zusammen mit Tierärzten und ehrenamtlichen Tierschützern haben wir die Katzen an ihrem angestammten Platz betreut und parallel dazu eine große Katzenplatzsuchaktion gestartet. So konnten wir nach und nach einige Tiere an gute Orte vermitteln, sofern sie nach tierärztlicher Begutachtung und Behandlung als vermittelbar eingestuft worden waren. Weil die verstorbene Katzenhalterin offenbar schon vor langer Zeit die Übersicht über ihr Katzenheer verloren hatte, waren leider jedoch etliche Tiere unterernährt und in einem bedenklichen Gesundheitszustand. Deshalb, aber auch weil wir nie genügend Plätze für alle Tiere gefunden hätten, mussten leider einige Katzen eingeschläfert werden, und das war es, was mich als Katzenmörder in die Schlagzeilen der Boulevardpresse katapultiert hat. Niemand wollte mir glauben, dass nur das passierte, was Tierärzte und Tierschützer situationsbedingt für unvermeidbar hielten.

Seit damals weiß ich, wie verheerend falsche Tierliebe sein kann. Niemand sollte zu viele Tiere bei sich aufnehmen. Jede nicht zur Zucht verwendete und frei laufende Katze muss kastriert und selbstverständlich auch gechipt sein. Andernfalls wird plötzlich wieder ein tierliebender Mensch entgegen seinen Absichten zum Katzenmörder gemacht.

Mir hat diese Rolle übrigens die Höchststrafe auferlegt. Für jedes eingeschläferte Tier wurde ich mit einem Stich mitten ins Herz bestraft. Einem einzigen solchen Stich konnte ich allerdings ausweichen – dank einer Samtpfote im heimlich aus dem Eutanasieraum getragenen Transportkorb. Den Status als Fluchthelfer durfte ich jedoch nicht lange genießen, denn fortan war ich nur noch Gast in meinem zum Katzenpalast gewordenen Haus. Die Katze hat das Zepter übernommen, meiner Frau und mir dafür aber wunderschöne Jahre beschert. Die hohen Tierarztrechnungen haben wir für dieses Geschenk gern bezahlt. Allerdings wäre unsere neue Hausherrin sicher nicht so teuer und vor allem viel glücklicher gewesen, hätte man sie in ihren früheren Lebensjahren richtig gepflegt und gefüttert. Weil ich als unfreiwillig zum Katzenmörder Gewordener doch noch zum Katzenretter mutieren durfte, kann ich an dieser Stelle also doch noch von einem kleinen Happy-End berichten.

Es war also doch nicht alles für die Katz. Oder etwa doch?

Peter-Jürg Saluz

Peter hat auch eine Website

Gruß von Freddy

Wer von den beiden auf dem ersten Foto Freddy ist, weiß ich nicht, vermute aber aufgrund der Zeichnung über dem Näschen, es ist der vordere.

Wer es noch nicht weiß: Freddy ist der Fünflingsbruder von Rosso. Er wohnt bei Esther am Starnberger See, und Rosso und ich werden ihm in den nächsten Wochen einen Besuch abstatten. Auf dieses Wiedersehen bin ich schon mehr als gespannt!

Darf ich vorstellen? Lucy

Lucy ist die angebliche “eitle” Untermieterin der Schwester meiner Internetfreundin Susanne. Und ich finde, sie kann sich wirklich sehen lassen – die dreifarbige Dame.

Sie erinnert ein bisschen sehr an Lili, nicht wahr? Ach, Lili, mein geliebter Liebling, ich denke oft an dich und du fehlst mir sehr. Sehr!

Katzen in Spanien

Nicht alle Katzen in Spanien sind ausgemergelt. Gato
Zum Beispiel das Dickerchen in der Bucht von Roses.

Und auch sonst lassen die pelzigen Leisetreter es sich gut gehen.

Katzen-1
Oder die Beiden in Cadaqués, der einstigen künstlerischen Heimat von Salvador Dalí.

katzen-2
Und in Cellera de Ter bei Girona lässt sich gut abhängen …

Fotos: Susanne Schwarz

Der Umzug steht vor der Tür …

Umzug
Foto: Susanna Wierichs

… aber Susannas Katzen sehen das ganz gelassen und werden das neue Zuhause dann mit ihrer kätzischen Neugierde gründlich unter die Lupe nehmen. Außerdem machen Katzen sich sofort damit vertraut, wo was steht. Das speichern sie in ihrem Gehirn ab und stoßen auch im Stockdunkeln nicht an Gegenstände, weil sie den Standort exakt programmiert haben. Eine blinde Katze hat das mal auf erstaunliche Weise demonstriert: In ihrer neuen Wohnung beschnupperte sie jeden Gegenstand ausgiebig, “zählte” die Treppenstufen und als sie alles verinnerlicht hatte, rannte sie genauso schnell durch die Wohnung wie die anderen Katzen. Auch der der Treppe hat sie sich nie “verzählt” und wusste immer ganz genau, wo die letzte Stufe war, und raste dann mit Karacho um die Ecke …

Aus dem Müllcontainer gerettet

gismoDa hat er Glück gehabt, der kleine Kerl. Irgendwelche Typen (Menschen kann man so was ja nicht nennen!) haben kleine Kätzchen einfach im Müllcontainer entsorgt!

“Ich habe Gismo und seine Geschwister mit ca. 5 Wochen in einem Müllcontainer gefunden. Leider waren die anderen schon die Regenbogenbrücke hinauf gegangen. Wir haben Gismo erstmal aufgenommen und aufgepeppelt und eins war für mich sofort klar, ER BLEIBT!

Er hat sich super gemacht. War sehr anhänglich, hatte nur Blödsinn im Kopf und wollte den ganzen Tag am liebsten nur spielen. 3 mal sind wir mit ihm umgezogen und es gab keinerlei Probleme. Wollte ihm die Möglichkeit geben, dass er die große weite Welt erkunden kann, aber Gismo hat keinen Schritt nach draußen gewagt, er wollte lieber drin bleiben und ist nun eine reine Hauskatze.

Frische Luft schnappt er auf unserem Balkon, der extra für ihn katzensicher gemacht worden ist. Heute ist er ca. 4 Jahre alt und unser ein und alles. Er lebt alleine bei uns, weil er keine anderen Katzen in unserem Haushalt akzeptiert, aber er ist, so wie es ist, überglücklich. Sein Spielpartner ist unser 1 1/2jähriger Sohn, die beiden sind ein Herz und eine Seele …”
Janine Nackenhorst

Post von Christiane

Irgendwas scheint Christianes “Lady” verwechselt zu haben. Nur ist nicht ganz klar, was genau. Meint sie, sie sein alter Schuh oder ein altes Kleid? Wahrscheinlich meint sie, sie sei ein alter Pelzmantel.

lady
Foto: Christiane Held

Aber sooo alt ist die Lady ja nun wirklich noch nicht. Ich glaube, liebe Christiane, du solltest das Selbstbewusstsein deiner hübschen Katze mal aufpäppeln. Nicht dass sie unter Komplexen leidet … 😉

Email von Minnie

mini-karton
Foto: Doris Eudenbach-Schuster
Frauli ist im Frühjahrsputzfieber und räumt Zeug hin und her und vor und zurück. Dabei hat sie in einem Katzenratgeber genau gelesen, dass sich Katzen in einer aufgeräumten Wohnung nicht wohlfühlen, aber gut, auch das ist eine Phase und wird wieder vorübergehen. Jedenfalls hat sie gestern so komische Aufbewahrungskisten zusammengebaut. Aus Karton. Habe ich schon erwähnt, dass ich Kartons über alles liebe? Nein? Doch. Und dabei ist es mir völlig egal, ob so ein Ding aus dem Supermarkt stammt oder vom Internetshop oder für relativ teures Geld von irgendwelchen Möbelhäusern. Karton ist Karton: Warm, gemütlich, mit Höhlenfeeling und manchmal so gar mit Dach über dem Kopf.

Ich habe mich also nützlich gemacht und mich gleich mal mitten in die Einzelteile gelegt, weil es da so schönes Spielzeug gab. Die Schräubchen hätte ich zu gern gleich mal unter den Schreibtisch geschossen, aber das durfte ich wieder nicht. Typisch. Heimwerker sind manchmal echte Spaßbremsen. Dann habe ich eben der Dosine beim Werkeln zugeschaut. Sehr interessant, vor allem, als sie die letzte Schraube nicht finden konnte. Ich lag nämlich drauf, hihi. Meine Güte, ich bin ja schließlich nicht der Prinz auf der Erbse – in meinem dicken Pelz kann so Kleinkram leicht untergehen. Dann war die Kiste fertig und ich bereit zum Probeliegen.

Wisst Ihr, wie man einen Karton so richtig gemütlich macht und in Form bringt? Man sucht sich die schwächsten Seiten aus und legt sich quer in das Pappteil rein. Ordentlich recken und strecken und dabei gaaanz fest mit den Pfoten an den Seiten abstützen. Entweder geht das Ding dabei aus dem Leim oder es passt sich perfekt der Körperform an. Da kriegt das Wort „Rundmachen“ doch gleich eine viel nettere Bedeutung, finde ich.

Frühlingsgrüße
von Eurem Minnie

Post von Minnie: Nikolausi futschikato

Ich wollte nur spielen, großes Ehrenwort!
Leute, ich glaub’, ich hab’ den Nikolaus geliefert. Mit anderen Worten: Der ist hin, futschikato, kaputto.
Ist mir echt voll peinlich; ich wollte nur spielen, wirklich. Gut, okay, ich hätte mir denken können, dass der das nicht so verträgt, wenn ich ihm dauernd am Rücken rumkaue, aber … der roch so gut, der Nikolaus. Nicht nach Lebkuchen, nee (Bääh, wer mag denn sowas?!), nach Baldrian. Ich sag’s Euch, ich hätte ihn fressen können, so gut stank roch der. Ooooh, ich bin ja bald abgedreht! Einen Nikolaussack hatte der gar nicht dabei. Keine Ahnung, hatte wohl schon alles abgeliefert, als er bei mir aufgeschlagen ist. Und hatte vorher zur Beruhigung nach dem ganzen Stress wahrscheinlich ordentlich Baldrian gegessen. Großer Fehler, wenn man einen Kater besucht, Herr Nikolaus! Wieso sagt dem das denn keiner?
Minnie Weiterlesen

Post von Minnie

Liebe Renate, ich muss mich mal ausweinen bei verständnisvolleren Katzenbesitzerinnen, als es die meine offensichtlich ist. Den Verdacht hatte ich ja schon lange, aber jetzt, ja jetzt habe ich den Beweis: Meine Dosenöffner verstecken meine Spielzeuge! Ja! Unglaublich, oder? Ich denke mir schon die ganze Zeit, hm, da waren doch so viele Tischtennisbälle, wo sind die denn alle? Einfach weg, wie vom Erdboden verschluckt. Genau wie der Flummiball, die Plüschente und zu allem Übel seit ein paar Tagen auch meine geliebte Plüschmaus. Ich sags Euch, ohne die liebe Christiane hätte ich seit Monaten, was sage ich, Jahren sowas von auf dem Trockenen gesessen. Zum Glück schickt sie mir immer wieder ein Care Paket mit neuen tollen Spielsachen, aber … die sind auch immer in kürzester Zeit weg. Interessiert das meine Dosenöffner? Nicht die Bohne! Ungerührt schauen sie mir dabei zu, wie ich das Wohnzimmer absuche, Zentimeter für Zentimeter, und lachen sich vermutlich kaputt. Ich bin wirklich die ärmste aller Miezekatzen, das sagt mein Frauli auch immer, aber wirklich.
Ja, und am Samstag hatte ich endlich den Beweis. Da wurde nämlich die Couch aus dem Wohnzimmer getan. Mein Herrli schiebt das Ding auf Seite und was sehen meine entzündeten Augen? Spielzeug en masse! Ich wusste es: Die haben die ganze Zeit meine Bälle und überhaupt alles, was mir lieb und teuer war unter die Couch geschoben! Ist das zu fassen?!

Spielzeug
Foto: Doris Eudenbach

Boah, wenn das Wetter nicht so schlecht wäre, würde ich ja glatt drei Tage am Stück weg bleiben zur Strafe, aber ich hab keinen Bock auf Kälte und Nässe. Dafür stehe ich jede Stunde auf der Matte und will raus, komme dann aber schnell wieder rein. Oder ich drehe mich einfach an der Haustür wieder um und gehe wieder die Treppe rauf. Hehe, Strafe muss sein …

Danke fürs Zuhören, Ihr Lieben, und ganz schnurrige Grüße,

Euer Minnie