Keine guten Nachrichten am Ammersee

Seit 21. Mai befinde ich mich in einem emotionalen Auf und Ab und momentan ist nicht nur das Wetter trübe und grau. Lilis Lymphknoten wachsen und sind mittlerweile groß wie dicke Mandeln. Das ist kein gutes Zeichen.

Sie futter zwar immer noch mit Appetit, auch auf dem Katzenklo ist alles so, wie es sein soll, aber ich merke, dass die Knoten Lili nun Probleme machen. Sie fährt dauernd mit der Zunge ums Mäulchen, starrt oft vor sich hin, als höre sie in sich hinein, um herauszufinden, was da nicht stimmt. Sie zieht sich auch immer mehr zurück. In meinem Bett war sie schon seit Wochen nicht. Auf wenn ich auf dem Sofa sitze, kommt sie zwar und legt sich auf meinen Schoß, aber sie bleibt nicht lange.

Heute Mittag habe ich mit dem Tierarzt telefoniert und der sprach von Cortison. Ich denke, aber dass ich ihr das nicht geben werde. Ich weiß erstens nicht, wie ich es ihr verabreichen soll (Lili Tabletten zu verabreichen, ist ein Ding der Unmöglichkeit, auch zerbröselt und irgendwo untergerührt) und zweitens weiß ich nicht, ob es ihre Lebensqualität erhöht.

Hier wird es vermutlich in der nächsten Zeit wenige Artikel geben. Ich bin nicht in der Stimmung. Nach einigen Wochen Pause laufen mir nun wieder die Tränen über die Wangen. Bisher habe ich irgendwie erfolgreich verdrängt, dass Lili schwer krank ist, vor allem, wenn sie fröhlich im Garten rum rannte und auf Bäume kletterte. Aber jetzt kann ich es nicht mehr verdrängen. Momentan liegt sie an ihrem neuen Lieblingsplatz: im Regal meines Fotoarbeitsplatzes. Dort liegt mein geliebter Liebling auf Luftpolsterfolie und ich kann sie bis hierher schnurren hören.

lili

Traurige Grüße vom Ammersee – Renate

Nachsatz drei Stunden später: Cortison verabreiche ich keines. Habe mit Ingrid Steinel, der wunderbaren Tierheilpraktikerin gesprochen. Die überließ es zwar mir, was ich mache, hat mir aber erklärt, dass Cortison die entzündeten Lymphknoten vorrübergehend beeinflussen könnte, dass es aber auf die Krankheit als solche wenig bis gar keinen Einfluss hat.
Lili hat vorhin ein neues Globuli bekommen, und nun warte ich. Die Befürchtung, dass ich ihre Gegenwart nicht mehr lange genießen darf, ist nicht neu. Trotzdem freue ich mich, wenn mein geliebter Liebling schnurrt, futtert, im Garten rumrennt, auf Bäume klettert und sich von mir bürschteln lässt. Selbst die Hinterlassenschaften im großen weißen Katzenklo machen mich froh. Schon erstaunlich, worüber man sich freuen kann …

3 Kommentare

  1. Ich verstehe dich so gut und drück dich mal virtuell aus der Ferne.

    Unsere Leah hat damals übergangsweise bis die Blutwerte die Diagnose bestätigten ein Cortisondepot für einige Tage gespritzt bekommen, damit sie sich besser fühlt. Das hat sie auch. Sie war etwas munterer und brach weniger Futter aus. Für ihr Wohlbefinden hat es auf jeden Fall was gebracht. Vielleicht hilft dir das bei deiner Entscheidungsfindung.

    LG Frauke

  2. Oh nein, das ist so traurig zu hören bzw. zu lesen. Wir fühlen wirklich mit Dir, liebe Renate, und wissen genau, wie Du Dich zur Zeit fühlst. Das Bloggen ist unwichtig, konzentriere Dich auf Lili und genieße die Zeit mit ihr, die Euch beiden noch bleibt.

    Traurige Grüße von Mama, Papa, Minidosie und mir
    Mikesch

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